Rom (Reuters) - Der neue italienische Wirtschaftsminister Giovanni Tria sucht in Deutschland und Frankreich den Dialog über Europa.
Tria reise am Donnerstag zu Beratungen mit Bundesfinanzminister Olaf Scholz nach Berlin, teilte das Wirtschaftsministerium in Rom am Dienstag mit. Bereits am Mittwoch werde Tria den französischen Ressortchef Bruno Le Maire in Paris aufsuchen. Ziel seien offene und konstruktive Gespräche über die Europa-Politik. Tria hatte sich am Sonntag zum Euro bekannt und damit die Sorgen vieler Anleger gedämpft. Der Ökonom wurde Wirtschaftsminister, nachdem der italienische Präsident Sergio Mattarella sein Veto gegen den Euro-Skeptiker Paolo Savona in dieser Position eingelegt hatte.
Savona hatte den Euro einst als "historischen Fehler" bezeichnet. Er wurde in der neuen italienischen Regierung aus populistischer Fünf-Sterne-Bewegung und rechter Lega schließlich Minister für Europäische Angelegenheiten. In dieser Funktion nahm er am Dienstag die Europäische Zentralbank (EZB) ins Visier: Die Regeln der EZB müssten verändert werden, um die Währungsunion zu verbessern, erklärte Savona. Als Universitätsprofessor hatte sich Savona noch für einen "Plan B" zum Austritt Italiens aus der Eurozone starkgemacht, was Präsident Mattarella zu seinem Veto gegen Savona bewog. Am Dienstag erklärte Savona, er habe nie einen Ausstieg Italiens aus dem Euro vorgeschlagen, und es gebe auch keinen Geheimplan.