Julius Bär-Aktie erneut unter Druck

Zürich, 06. Okt (Reuters) - Die Aktien der Privatbank Julius Bär haben am Montag an der um 3,5 Prozent tieferen Schweizer Börse über zehn Prozent verloren. Vorübergehend sackte die Aktie bei allerdings eher mässigen Umsätzen um rund 16 Prozent bis auf ein Dreijahrestief bei 44,02 Franken ab. Gut eine Stunde nach Handelseröffnung lag der Titel noch um elf Prozent im Minus bei 46,30 Franken.

Bereits in der Vorwoche war der Titel unter Druck gekommen und die Aktie hat seit Jahresanfang nun knapp 45 Prozent verloren, obwohl die Bank nicht in die Kreditkrise in den USA involviert ist. Die Aktie der Grossbank UBS verlor seit Jahresanfang 48 Prozent. "Bär ist wie alle anderen Banken von der schlechten Stimmung im Sektor betroffen. Die Leute haben Angst, dass sich die Krise verstärkt. Bär ist da keine Ausnahme", sagte ein Händler.

Die Aktie leidet nach Ansicht von Händlern aber auch darunter, dass Julius Bär über die auf alternative Anlagen spezialisierte GAM im Bereich Hedgefunds tätig ist. "Und Hedge Funds haben derzeit stark mit Rückzügen zu kämpfen. Zudem sind viele auch gezwungen, ihre Positionen zu reduzieren. Und vielleicht betrifft dies eben auch Bär", sagte ein Händler.

Die Aktie hat sich in den vergangenen Jahren besser als der Sektor und der Gesamtmarkt entwickelt, nachdem die Bank von UBS mehrere Privatbanken übernehmen konnte. Im Februar hatte die Bank angekündigt, dass sie ihre US-Vermögensverwaltungstochter bei einem entsprechenden Marktumfeld noch dieses Jahr an die New Yorker Börse bringen wolle. "Auch Bär war so gesehen eine Blase, die nun geplatzt ist", sagte ein anderer Händler.

"Die Leute befürchten zudem, dass Bär wie andere Banken auch unter dem Zusammenbruch der Investmentbank Lehman leiden könnte", so ein Händler.

(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Albert Schmieder)