Kasachstans Zentralbank treibt den Personenkult um den autoritär herrschenden Präsidenten Nursultan Nasarbajew weiter an: Pünktlich zu einem Feiertag zu seinen Ehren würden ab 1. Dezember neue Geldscheine mit dem Bild des 76-Jährigen in Umlauf gebracht, teilte die Notenbank des zentralasiatischen Landes am Dienstag mit. Nasarbajew soll demnach künftig auf 10.000-Tenge-Scheinen zu sehen sein, die umgerechnet knapp 27 Euro wert sind.
"Alle Errungenschaften Kasachstans seit der Unabhängigkeit sind untrennbar mit dem ersten Präsidenten der Republik, Nursultan Nasarbajew, verbunden", sagte Zentralbank-Chef Danijar Akischew. Der Präsident gilt als "Vater der Nation". Zu ihm gibt es bereits eine schmeichelhafte Filmbiografie und ein Museum in der Hauptstadt Astana.
Der Autokrat, der bereits vor der Unabhängigkeit von Moskau im Jahr 1991 die Führung in Kasachstan übernahm, ist nicht der erste Staatschef, der es auf einen Geldschein schafft. Im benachbarten Turkmenistan verschwanden die Bilder des inzwischen verstorbenen Staatschefs Saparmurat Nijasow allerdings zwei Jahre nach seinem Tod wieder von Münzen und Geldscheinen. Kürzlich sprachen sich auch Politiker aus Tadschikistan dafür aus, den seit 1992 amtierenden Präsidenten Emomali Rachmon mit seinem Antlitz auf Geldscheinen zu ehren.