HAMBURG (dpa-AFX) - Der geplante Schuldenschnitt in Griechenland reicht nach Einschätzung Kieler Ökonomen nicht für eine dauerhafte Gesundung der Athener Staatsfinanzen aus. Auch wenn die privaten Gläubiger Griechenlands auf bis zu 70 Prozent ihrer Forderungen verzichten sollten, dürfte dies dem Land kaum noch helfen, berichtet der 'Spiegel' und beruft sich dabei auf Forscher um den Ökonomen Henning Klodt vom Kieler Institut für Weltwirtschaft.
Die Regierung verhandelt seit Monaten mit dem internationalen Bankenverband IIF über einen freiwilligen Forderungsverzicht privater Gläubiger von 50 Prozent. Blieben die Marktzinsen auf dem aktuellen Niveau, so die Experten, müssten Griechenland mehr als 80 Prozent seiner gesamten Verbindlichkeiten erlassen werden, damit es der Schuldenspirale entkommen könne.
Auch für Portugal kommen die Ökonomen demnach auf eine pessimistische Prognose. Sänken die Marktzinsen nicht deutlich, zeigten die Berechnungen, dass die Investoren dem Land in diesem Fall mehr als die Hälfte seiner Schulden erlassen müssten, damit es eine Chance auf stabile Staatsfinanzen hat.
Für die meisten Euroländer gibt Klodt dem 'Spiegel' zufolge indes Entwarnung, auch für Frankreich. 'Die Bewertung durch die Märkte ist viel schlechter als die tatsächliche Haushaltslage.' Das gelte auch für Spanien. 'Wenn die Zinsen nicht weiter steigen und das Wachstum zurückkehrt, bekommt es seine Verschuldung bald in den Griff.' Schwieriger sei die Lage dagegen in Italien: Ziehe das Wachstum dort nicht deutlich an, machten die hohen Zinsen eine Haushaltssanierung nahezu unmöglich. Zur Stabilisierung der Schuldenquote müsste der Finanzminister einen jährlichen Haushaltsüberschuss in Höhe von fast sechs Prozent des Bruttoinlandsproduktes erzielen. 'Das ist selbst bei bestem Willen utopisch' zitiert das Magazin den Ökonomen./kf/DP/fn
Die Regierung verhandelt seit Monaten mit dem internationalen Bankenverband IIF über einen freiwilligen Forderungsverzicht privater Gläubiger von 50 Prozent. Blieben die Marktzinsen auf dem aktuellen Niveau, so die Experten, müssten Griechenland mehr als 80 Prozent seiner gesamten Verbindlichkeiten erlassen werden, damit es der Schuldenspirale entkommen könne.
Auch für Portugal kommen die Ökonomen demnach auf eine pessimistische Prognose. Sänken die Marktzinsen nicht deutlich, zeigten die Berechnungen, dass die Investoren dem Land in diesem Fall mehr als die Hälfte seiner Schulden erlassen müssten, damit es eine Chance auf stabile Staatsfinanzen hat.
Für die meisten Euroländer gibt Klodt dem 'Spiegel' zufolge indes Entwarnung, auch für Frankreich. 'Die Bewertung durch die Märkte ist viel schlechter als die tatsächliche Haushaltslage.' Das gelte auch für Spanien. 'Wenn die Zinsen nicht weiter steigen und das Wachstum zurückkehrt, bekommt es seine Verschuldung bald in den Griff.' Schwieriger sei die Lage dagegen in Italien: Ziehe das Wachstum dort nicht deutlich an, machten die hohen Zinsen eine Haushaltssanierung nahezu unmöglich. Zur Stabilisierung der Schuldenquote müsste der Finanzminister einen jährlichen Haushaltsüberschuss in Höhe von fast sechs Prozent des Bruttoinlandsproduktes erzielen. 'Das ist selbst bei bestem Willen utopisch' zitiert das Magazin den Ökonomen./kf/DP/fn