BERLIN (dpa-AFX) - Führende deutsche Ökonomen sehen die vorübergehende Vergrößerung der Euro-Rettungsschirme teilweise mit großer Skepsis. 'Letztlich wird die Währungsunion nicht durch Hilfspakete, sondern nur durch Reformen in den Peripherieländern gerettet', sagte der Chefvolkswirt der Commerzbank, Jörg Krämer, am Dienstag 'Handelsblatt Online'. Hinzu komme, dass mehr Geld die Märkte immer nur kurzfristig beruhige. Mehr Geld entspanne auch die italienischen Abgeordneten, die über das Reformpaket von Premier Mario Monti entscheiden müssen, sagte Krämer.
Ähnlich äußerte sich auch der Chefvolkswirt der Dekabank, Ulrich Kater. Es sei richtig, dass ein größerer Kreditmechanismus vor Angriffen auf den Euro schützen könne, sagte Kater. 'Trotzdem wird der Euro nicht über die Kreditmechanismen gerettet, sondern über erfolgreiche Reformmaßnahmen in Südeuropa.' Das dürfe bei der Diskussion über die Überwindung der Euro-Krise nicht in den Hintergrund gedrängt werden.
Nach Meinung des Konjunkturchefs des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Ferdinand Fichtner, sind bei einem größeren Rettungsschirm die Chancen geringer, erfolgreich dagegen zu spekulieren. 'Allerdings muss sich der Fonds ja selbst auch Kapital am Finanzmarkt beschaffen', gab der Ökonom zu bedenken. 'Und das wird umso schwieriger - und teurer - je größer er ist.' Wichtiger sei deshalb derzeit, dass sichergestellt sei, dass der Fonds selbst immer liquide bleibe, notfalls mit der Europäischen Zentralbank (EZB) als letzter Finanzierungsoption.
Unterstützung für die Erhöhung der Brandmauern im Kampf gegen die Schuldenkrise kommt hingegen vom Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), Gustav Horn. Er hält die Entscheidung für eine Vergrößerung der Schirme für richtig, denn sie erhöhe die Glaubwürdigkeit der Stabilisierungsbemühungen. 'Mit dem verstärkten Mitteleinsatz können mehr und länger verbilligte Kredite an Krisenstaaten vergeben werden, was für eine erfolgreiche Konsolidierung entscheidend ist', sagte Horn 'Handelsblatt Online'./jkr/bgf
Ähnlich äußerte sich auch der Chefvolkswirt der Dekabank, Ulrich Kater. Es sei richtig, dass ein größerer Kreditmechanismus vor Angriffen auf den Euro schützen könne, sagte Kater. 'Trotzdem wird der Euro nicht über die Kreditmechanismen gerettet, sondern über erfolgreiche Reformmaßnahmen in Südeuropa.' Das dürfe bei der Diskussion über die Überwindung der Euro-Krise nicht in den Hintergrund gedrängt werden.
Nach Meinung des Konjunkturchefs des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Ferdinand Fichtner, sind bei einem größeren Rettungsschirm die Chancen geringer, erfolgreich dagegen zu spekulieren. 'Allerdings muss sich der Fonds ja selbst auch Kapital am Finanzmarkt beschaffen', gab der Ökonom zu bedenken. 'Und das wird umso schwieriger - und teurer - je größer er ist.' Wichtiger sei deshalb derzeit, dass sichergestellt sei, dass der Fonds selbst immer liquide bleibe, notfalls mit der Europäischen Zentralbank (EZB) als letzter Finanzierungsoption.
Unterstützung für die Erhöhung der Brandmauern im Kampf gegen die Schuldenkrise kommt hingegen vom Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), Gustav Horn. Er hält die Entscheidung für eine Vergrößerung der Schirme für richtig, denn sie erhöhe die Glaubwürdigkeit der Stabilisierungsbemühungen. 'Mit dem verstärkten Mitteleinsatz können mehr und länger verbilligte Kredite an Krisenstaaten vergeben werden, was für eine erfolgreiche Konsolidierung entscheidend ist', sagte Horn 'Handelsblatt Online'./jkr/bgf