😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

Kreise: EU hat weiter Bedenken wegen Börsenfusion - Aktie schwach

Veröffentlicht am 22.12.2011, 12:21
FRANKFURT/BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die Bedenken der EU gegen die Fusion von Deutscher Börse <63DU.ETR> und NYSE Euronext sind Kreisen zufolge nicht ausgeräumt. Ein weiteres Treffen mit Wettbewerbshütern in Brüssel brachte am Mittwoch keinen Durchbruch, wie die Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX am Donnerstag von informierten Quellen erfuhr. Da die Stimmung unverändert sei, dürften die direkten Gespräche der Unternehmen mit EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia und den Kommissionsmitgliedern nun intensiviert werden. Das auf Messers Schneide stehende Fusionsvorhaben gewinne nun zunehmend politisch an Bedeutung.

'Zwar gibt die EU eine Empfehlung ab, aber letztlich fällen die 27 Kommissare unabhängig davon ein Urteil und da dürften auch die Interessen der einzelnen Länder eine Rolle spielen', hieß es aus einer der Quellen. Die Deutsche Börse wollte weder das Treffen noch die Aussagen zur Stimmung kommentieren. An den unterschiedlichen Positionen zum europäischen Derivatemarkt hat sich dem Vernehmen nach zwischen den zwei Börsen und der EU-Kommission trotz der in der vorvergangenen Woche gemachten Zugeständnisse nichts Wesentliches geändert.

Die Aktie reagierte auf diese Nachrichten im freundlichen Gesamtmarkt mit einem Verlust von rund 0,5 Prozent. Ein Händler etwa sagte: 'Zwar hat der Markt schon einen Großteil der Risiken eines Scheiterns eingepreist, trotzdem belasten die erneuten Spekulationen den Aktienkurs etwas.' Analysten sind längst skeptisch geworden und rechnen wegen der unverminderten Härte der EU nur noch mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent, dass der Zusammenschluss noch zustande kommt.

Die Börsenbetreiber hatten ihre Zugeständnissen zuletzt aufgestockt. Unter anderem boten sie an, das europäische Geschäft der zur NYSE gehörenden Tochter-Börse Liffe mit Derivaten auf Einzelaktien abzugeben. Der Käufer des Geschäftsbereichs soll zugleich die Möglichkeit bekommen, das Verrechnungs- und Abwicklungssystem Eurex-Clearing zu nutzen. Unter anderem können Wettbewerber, die Zinsderivate einführen wollen, eine Lizenz für das Eurex-Handelssystem der Deutschen Börse bekommen. Zusätzlich boten die Unternehmen am Mittwoch an, die Standardgebühren für europäische Derivatekontrakte über einen Zeitraum von drei Jahren konstant zu lassen.

Während der EU und den Wettbewerbern die Zugeständnisse der Börsen wohl nicht weit genug gehen, um dem Zusammenschluss zur weltgrößten Börse zustimmen zu können, regt sich auch von anderer Seite Widerstand. So berichtet die niederländische Zeitung 'Het Financieele Dagblad' am Donnerstag aus Kreisen, dass das Parlament des Landes erwäge, den Verkauf des Amsterdamer Derivategeschäfts zu blockieren, das die Börsen als Teil des Pakets abzugeben bereit sind.

Am Mittwoch hatte zudem der hessische Wirtschaftsminister Dieter Posch (FDP) erneut betont, dass - börsenrechtlich gesehen - die von den beiden Marktbetreibern vorgelegten Fusionsvorschläge bislang nicht für eine Zustimmung der hessischen Börsenaufsicht ausreichten. Seine Behörde entscheidet über die Fusion nach der EU-Kommission, die laut Almunia Ende Januar, Anfang Februar ihr Urteil fällen wird. Spätestens bis zum 9. Februar müssen die EU-Kommissare für oder gegen die Fusion stimmen. In Kürze wird zudem die Entscheidung des US-Justizministeriums über die Fusion erwartet./ck/enl/tw

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.