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Japanischer Notenbankchef bleibt - Lockere Geldpolitik wohl auch

Veröffentlicht am 16.02.2018, 11:21
© Reuters. BOJ Governor Kuroda walks after attending a financial and monetary committee session at the Lower House of the parliament in Tokyo
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Tokio (Reuters) - Die japanische Regierung hat Notenbankchef Haruhiko Kuroda für eine weitere Amtszeit nominiert und will ihm einen bekennenden Anhänger der sehr lockeren Geldpolitik zur Seite stellen.

Kurodas bisheriges fünfjähriges Mandat endet im April. Neue Vizechefs der Bank von Japan (BoJ) sollen deren Direktor Masayoshi Amamiya sowie der Universitätsprofessor Masazumi Wakatabe werden, der als Verfechter aggressiver geldpolitischer Lockerungen gilt.

Die Personalien gelten als starkes Zeichen an die Märkte, dass Japans Zentralbank trotz des Wirtschaftsaufschwungs an ihrer Politik der großen Geldflut festhalten wird. Kuroda betonte am Freitag vor dem Parlament, die Zentralbank werde einen künftigen Ausstieg aus dieser Politik zu einem angemessenen Zeitpunkt signalisieren. Eine verfrühte Ankündigung könnte zu Turbulenzen an den Finanzmärkten führen, warnte er.

Ökonom Yasunari Ueno vom Finanzhaus Mizuho Securities sieht für die Notenbank derzeit mit Blick auf den Wechselkurs keinen Spielraum, von ihrer lockeren Linie abzurücken. Die Stärke der Landeswährung Yen macht den Exporteuren das Leben schwer. Eine geldpolitische Straffung würde diesen Effekt noch verstärken: "Wegen des starken Yen kommt das in nächster Zeit nicht in Frage. Anders als an den Märkten erwartet, könnte daher eine weitere Lockerung der nächste Schritt der Notenbank sein, wenn der Yen weiter zulegt", erklärte Ueno. Mit der Nominierung des 52-jährigen Wakatabe für den Vizeposten neige sich die Waagschale in diese Richtung.

PERSONALIE TREIBT BÖRSENKURSE

Die Aussicht auf eine weitere Amtszeit des 73-jährigen Kuroda sorgte an der Tokioter Börse für Kauflaune. Der Nikkei-Index kletterte um 1,2 Prozent auf 21.720 Punkte, der breiter gefasste Topix gewann 1,1 Prozent.

© Reuters. BOJ Governor Kuroda walks after attending a financial and monetary committee session at the Lower House of the parliament in Tokyo

Die japanische Notenbank versucht seit Jahren mit Wertpapierkäufen die Inflation und Konjunktur anzuschieben. Eine Spirale aus fallenden Preisen, sinkenden Löhnen und stockenden Investitionen hatte die Wirtschaft lange Zeit gelähmt. Verbraucher schoben Käufe in der Hoffnung auf immer niedrigere Preise auf. Auch wenn die Preise zuletzt wieder leicht anzogen, ist die Teuerungsrate noch deutlich von der Zwei-Prozent-Zielmarke entfernt. Die Wirtschaft läuft jedoch wieder und hat 2017 das stärkste Wachstum seit Jahren hingelegt.

Die nunmehr erreichte Serie von acht Quartalen Wachstum in Folge hat es in Japan seit den Boom-Zeiten der 1980er Jahren nicht mehr gegeben. Befeuert wurde der Aufschwung auch durch Regierungschef Shinzo Abe, der mit einer Mischung aus lockererer Geldpolitik und ausgabenfreudiger Haushaltspolitik - den sogenannten Abenomics - die Wirtschaft angeschoben hat. Die Auswahl des Spitzenpersonals für die Notenbank signalisiert den Märkten laut Volkswirt Norihiro Fujito vom Wertpapierhandelshaus Mitsubishi (T:7211) UFJ Morgan Stanley (NYSE:MS) Securities, dass sich am "Kern der Abenomics" nichts ändern wird.

Die Nominierungen müssen von beiden Parlamentskammern bestätigt werden. Dies gilt aber als sicher, da die Regierungskoalition über eine komfortable Mehrheit verfügt.

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