GRÜNHEIDE (dpa-AFX) - Nach der vorläufigen Genehmigung für den Ausbau der einzigen europäischen Fabrik des US-Autobauers Tesla (NASDAQ:TSLA) will das Land bis spätestens Herbst für diesen Schritt endgültig grünes Licht geben. "Zu berücksichtigen ist dabei auch, dass Tesla das Änderungsvorhaben in mehrere Teilgenehmigungsabschnitte unterteilen will bzw. schon unterteilt hat", wie ein Sprecher des Landesamts für Umwelt (LfU) am Freitag auf Anfrage mitteilte. "Wobei insofern aktuell nur der erste Teilgenehmigungsantrag beim LfU eingereicht wurde." Über diesen sei eine Entscheidung im Sommer, "eventuell im Herbst realistisch", hieß es.
Tesla kann schon mit Bau beginnen
So lange muss Tesla mit dem Baubeginn allerdings nicht warten. In dieser Woche hatte das LfU eine vorläufige Genehmigung erteilt. Damit kann der Elektroauto-Hersteller vorzeitig mit ersten Baumaßnahmen in Grünheide bei Berlin beginnen.
Bei dem Projekt geht es um einen Ausbau der Produktion auf dem bestehenden Werksgelände ohne das Roden von Wald, nicht um die von Protesten begleitete geplante Erweiterung des Geländes zum Bau eines Güterbahnhofs. Tesla will die vorgesehene Produktion von 500.000 Autos in Grünheide bei Berlin auf eine Million Autos im Jahr verdoppeln, zuletzt wurden hochgerechnet rund 300.000 Autos erreicht.
Umweltverbände sind skeptisch
Umweltschützer und Anwohner haben große Bedenken gegen den Produktionsausbau und die Erweiterung, weil das Werk teils im Wasserschutzgebiet liegt. Der Autobauer will eine weitere große Halle errichten und bestehende Produktionsanlagen optimieren. Auch die Kapazität der Batteriespeicherproduktion soll steigen.
Beim vorzeitigen Baubeginn geht es laut Ministerium zunächst um eine Logistikfläche für Neuwagen, einschließlich Untergrundleitungen sowie den Bau von Treppenhäusern am Presswerk und von Solaranlagen auf Dächern.