Deutsche Lebensmittelproduzenten beklagen die zunehmenden Beschränkungen für Halal-Exporte in islamische Länder. Wie die Industrie- und Handelskammer (IHK) Hannover am Freitag mitteilte, erlassen Zielländer spezielle nationale Vorgaben, die nur durch dort akkreditierte Zertifizierer bestätigt werden können. "Die Stoßrichtung solcher zusätzlicher Einfuhrbestimmungen ist klar: Einheimische Produzenten sollen dadurch geschützt, Importe erschwert werden."
Der weltweite Markt für nach islamischen Speisevorschriften hergestellte Lebensmittel hat sich laut IHK in den vergangenen Jahren von einem Nischensektor zu einem wichtigen Wirtschaftszweig entwickelt. Weltweit wurden im Jahr 2015 demnach rund 415 Milliarden US-Dollar (380 Milliarden Euro) für Halal-Speisen ausgegeben.
Vorreiter der Beschränkungen bei Halal-Einfuhren seien die Vereinigten Arabischen Emirate, erklärte die IHK Hannover. Die dortigen Behörden hätten festgelegt, ab 1. April 2017 nur noch speziell zertifizierte Halal-Lebensmittel ins Land zu lassen. Deutsche oder internationale Zertifizierer, die nicht durch die emiratische Standardbehörde Esma anerkannt seien, hätten mit ihren Siegeln kein Zugangsrecht mehr in den Golfstaat.