LEUNA (dpa-AFX) - Der Industriestandort Leuna hat sich nach eigenen Angaben bereits vor dem Feuer in der Total (9:TOTF)-Raffinerie Mitte Mai auf Ausfälle bei der Belieferung von Firmen vorbereitet. "Der Schwelbrand trat im Zuge eines ohnehin geplanten Stillstandes auf. Insofern waren die Unternehmen am Standort wie auch die InfraLeuna selbst auf eine Veränderung der Produktströme eingestellt", erklärte der Geschäftsführer der Infraleuna GmbH, Christof Günther, am Dienstag.
Laut einem Bericht der "Mitteldeutschen Zeitung" (Dienstag) beklagen unterdessen Tankstellenpächter ausbleibende Lieferungen von Benzin und Diesel als Folge des Brandes in der Raffinerie. Total äußerte sich auf Anfrage dazu zunächst nicht. Die Total Raffinerie Mitteldeutschland GmbH (Spergau/Leuna) hat nach eigenen Angaben 1300 Tankstellen als Kunden. Der Industriestandort Leuna in unmittelbarer Nachbarschaft werde die für die ansässigen Unternehmen benötigten Produkte falls erforderlich extern beschaffen und - etwa per Bahn - nach Leuna bringen, erklärte Günther. Ziel sei es, "unvermeidbare Einschränkungen auf das geringstmögliche Maß zu begrenzen". Bei Vorbereitungsarbeiten für die eigentliche Wartung einer Anlage war es am 17. Mai in der Raffinerie zu einem Brand gekommen. Verletzt wurde nach Angaben von Total niemand. Die Wartung der Raffinerie war ursprünglich bis Anfang Juni geplant. Während einer Inspektion stehen sämtliche Anlagen aus Sicherheitsgründen still.