Frankfurt, 15. Okt (Reuters) - Der Euro hat am
Donnerstagnachmittag seine Tagesverluste aufgeholt und wieder
die psychologisch wichtige Marke von 1,50 Dollar ins Visier
genommen. Mit 1,4950 Dollar notierte die Gemeinschaftswährung am
frühen Abend nur noch knapp unter dem zeitweise am Morgen
erreichten 14-Monats-Hoch von 1,4967 Dollar. Händler in
Frankfurt erklärten, bei relativ hohem Umsatz sorgten technische
Faktoren für Käufe. Einige Händler vermuteten, dass
Zinsspekulationen dem Euro weiter nach oben verhalfen.
Bundesbankchef Axel Weber hatte die Regierung gemahnt, dass eine
zu lange expansive Finanzpolitik, die die Risiken für die
Preisstabilität erhöhe, zu einem restriktiveren geldpolitischen
Kurs führen dürften. [ID:nLF283732]
Zeitweise war der Euro nach der Veröffentlichung der
Bilanzen von Goldman Sachs und Citigroup am frühen
Nachmittag auf ein Tagestief von 1,4844 Dollar gerutscht.
Aussagen von EZB-Chef Jean-Claude Trichet, wonach der Euro keine
weltweite Reservewährung sei, hatten den Dollar ebenfalls
gestützt, verpufften aber rasch wieder. [ID:nLF641869]
Sollte der Euro die 1,50 Dollar-Marke überspringen, wäre
dies das höchste Niveau seit 11. August 2008. Das Allzeithoch
des Euro, das er am 15. Juli 2008 erreichte, liegt bei 1,6038
Dollar.
Der Bund-Future notierte am Abend mit 121,30 Punkten
70 Ticks im Minus.
(Reporter: Andrea Lentz; redigiert von Sören Amelang)