TREIS-KARDEN (dpa-AFX) - Die Not-Schleusungen von Schiffen durch die beschädigte Moselschleuse Müden kommen gut voran. Nacht gut drei Tagen habe es bereits 27 Schleusungen von insgesamt 24 Schiffen gegeben, sagte Ulrich Zwinge vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Mosel-Saar-Lahn. Drei lange Schubverbände mussten jeweils getrennt und in zwei Teilen geschleust werden.
Man sei bei den Schleusungen mittlerweile fast doppelt so schnell wie anfänglich gedacht, sagte Zwinge. Vor Beginn hatten die Fachleute mit vier bis sechs Stunden pro Schleusung gerechnet. "Jetzt sind wir bei unter drei Stunden." Möglich geworden sei das durch technische Optimierungen. "Das geht immer flüssiger", sagte er zum 24-Stunden-Betrieb seit Montag.
Festliegende Schiffe sicher bis Jahresende "befreit"
Inzwischen gehe man sicher davon aus, dass alle 74 Schiffe, die nach dem Unfall an der Schleuse am 8. Dezember auf der Mosel festlagen, bis Jahresende die Schleuse passiert haben werden, um die Fahrt Richtung Rhein fortzusetzen.
Bei der Kollision eines Frachtschiffs mit der Schleuse Müden ist diese schwer beschädigt worden. Seitdem ist die Schifffahrt auf der Mosel lahmgelegt. Die Not-Schleusungen funktionieren mit einem provisorischen Schleusentor aus stählernen Dammballen, die bei jedem Vorgang ein- und ausgebaut werden.
Wichtige Lieferverpflichtungen der Wirtschaft
Nach den Schleusungen im Notbetrieb werde man mit der Sanierung der beschädigten Schleusenkammer beginnen. Bis ein neues Tor eingebaut ist, könnte es laut Experten bis Ende März 2025 dauern.
Dieses Jahr gebe es "noch einige äußerst wichtige Lieferverpflichtungen der Wirtschaft aus dem Saarland und Frankreich Richtung Rhein", teilte das WSA mit. Man arbeite daher an einem Plan, wie man der Wirtschaft entgegenkommen könne, ohne den Sanierungsbeginn zu verschieben, hieß es.