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Veröffentlicht am 27.03.2012, 20:56
Börsen-Zeitung: Bittere Pillen, Kommentar zur Bilanzpressekonferenz

des Pharmagroßhändlers Celesio, von Gerhard Bläske.

Frankfurt (ots) - Zwei Jahre Zeit hat sich Markus Pinger gegeben.

Dann soll der Stuttgarter Pharmagroßhändler Celesio wieder auf

Wachstumskurs gehen. Zuvor aber sind ein Schrumpfkurs mit trocken

Brot und bittere Pillen angesagt. Acht Monate nach seinem Amtsantritt

reißt der ehemalige Beiersdorf-Manager das Ruder bei Celesio radikal

herum.

Vorbei die Zeit der Diversifizierung und der Expansion mit Doc

Morris. Die Internet-Apotheke, einst der große Hoffnungsträger, der

wegen einer nur begrenzten Marktliberalisierung nicht richtig aus den

Startlöchern kam, soll genauso verkauft werden wie die beiden Töchter

Movianto und Pharmexx, mit denen in das Dienstleistungsgeschäft für

Pharmakonzerne expandiert worden war. Das Joint Venture mit dem

amerikanischen Medco-Konzern, das chronisch Kranke betreuen sollte,

war mangels Kunden schon kurz nach Pingers Amtsantritt im vergangenen

Jahr beendet worden.

Zurück zum Kerngeschäft, dem Pharmahandel, lautet die Devise.

Vorbei die Zeit der schweren Konflikte mit den Apotheken, die wegen

Doc Morris einen Boykott gegen Deutschlands zweitgrößten

Pharmagroßhändler verhängt hatten, was diesen viel Geld kostete. Nun

ist Partnerschaft im Rahmen eines europäischen Apothekennetzwerkes

angesagt. Pinger will den Kunden dabei helfen, gegen das erwartete

Vordringen großer Supermarkt- und Drogerieketten in den Pharmamarkt

zu bestehen. Er setzt auf gemeinsamen Einkauf und Marketing sowie

fachgerechte Beratung statt Kampfpreise. Ob diese Rechnung angesichts

einer weit verbreiteten 'Geiz-ist-geil-Mentalität' im Land aufgehen

wird, muss sich erst zeigen.

Schon vorher gibt es viele Fallstricke. Denn vor der Expansion

gilt es, Celesio kurzfristig zu stabilisieren und den jahrelangen

Ergebnisrückgang zu stoppen, zu dem 2011 noch ein sinkender Umsatz

kam. Das ist nicht leicht, denn das Umfeld ist angesichts des

Reformdrucks, unter dem die Gesundheitssysteme vor allem in Europa

stehen, alles andere als günstig. Pinger muss Kosten senken und

Strukturen straffen. Die Unterstützung der Aktionäre, allen voran des

Großaktionärs Haniel, der die Strategie seines Vorgängers lange

mitgetragen hatte, wird er nur so lange haben, wie sein Konzept

aufgeht.

Dieses Jahr wird ein Übergangsjahr sein. 2013 soll die

Neuausrichtung implementiert werden. Von 2014 an will Pinger mit

Celesio wieder in die Offensive gehen. Das ist dann endgültig die

Stunde der Wahrheit.

(Börsen-Zeitung, 28.3.2012)

Originaltext: Börsen-Zeitung

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