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Veröffentlicht am 23.12.2011, 20:46
Börsen-Zeitung: Die Politik muss liefern, Marktkommentar von Thorsten

Kramer

Frankfurt (ots) - Erinnern Sie sich? Es ist gerade einmal zwölf

Monate her, da machte in Deutschland noch das Schlagwort einer

'Goldenen Dekade' die Runde. Die damit verbundene Perspektive stetig

steigender Aktienkurse und einem Dax auf Rekordniveau ist allerdings

seit dem Sommer Geschichte. Stattdessen fürchten Investoren nun

Schuldenkrise und Rezession und setzen vorrangig auf Kapitalerhalt.

Wie doch die Zeit vergeht.

Schaut man sich das Chartbild des deutschen Aktienmarktes an,

waren es letztlich zwei Wochen im Juli und August, in denen sich an

den Aktienmärkten das Weltbild komplett drehte. Seitdem ist die Angst

vor dem Absturz ein steter Begleiter. Entsprechend pessimistisch

formulieren dieser Tage die meisten Anlagestrategen ihre Prognosen

für das neue Jahr, in dem die Schuldenkrise die Märkte weiterhin

stark beschäftigen wird - eine Rezession in der gesamten Eurozone

nicht ausgeschlossen.

Allein der immense Refinanzierungsbedarf von Italien und Spanien,

den beiden Wackelkandidaten, verheißt für das neue Jahr nichts Gutes.

Hoffnung macht es aber doch, dass beide Länder bei den jüngsten

Auktionen am Anleihemarkt überraschend erfolgreich gewesen sind.

Darin spiegelt sich, dass Madrid und Rom dabei Fortschritte machen,

durch eine notwendige Reformpolitik das Vertrauen der Investoren

zurückzugewinnen. Und es wirkt positiv, dass Europas Regierungschefs

auf dem jüngsten Brüsseler Gipfel einen wichtigen Schritt in die

richtige Richtung getan haben - auch ohne die Briten. Ob das

Aktienjahr 2012 ein gutes oder ein weiteres schlechtes wird, dürfte

also sehr stark davon abhängen, ob es Europa gelingt, durch eine

glaubhafte Politik die langfristige Perspektive aufzuzeigen, dass die

Angst vor dem Bruch der Währungsunion doch nur etwas für

Apokalyptiker ist.

Wichtiges Auftaktquartal

Große Bedeutung kommt dabei dem ersten Quartal des neuen Jahres

zu, wenn es darum geht, in den einzelnen Staaten im Nachklapp an den

Brüsseler Gipfel die politischen Weichen zu stellen. Gelingt dies

ohne größere Probleme, dürfte dies dazu beitragen, dass Länder wie

Spanien und Italien von den Investoren weiterhin Kredit bekommen. Die

Märkte würden dann einen gewichtigen Belastungsfaktor verlieren. Dies

wiederum könnte der Moment sein, an dem sich die Perspektive an den

Aktienmärkten ein weiteres Mal dreht - aber diesmal in die andere

Richtung.

Vorausgesetzt, es bleibt eine zusätzliche Verschärfung der

Schuldenkrise aus, deutet der ausgeprägte Pessimismus der Investoren

sowie ihre defensive Positionierung jedenfalls darauf hin, dass die

Aktienindizes spätestens auf dem Niveau des Buchwertes Unterstützung

finden. Dieses Niveau findet sich im Dax bei etwa 5200 Zählern. Hinzu

kommt, dass die Konjunkturdaten in den USA bereits seit Längerem

positiv überraschen, wie der von der Citigroup erstellte Economic

Surprise Index zeigt. In Europa gilt dies inzwischen auch. Dies

stützt die These der Optimisten, dass auch Europas Wirtschaft im

Laufe des neuen Jahres Fuß fassen wird.

Die Aussicht auf große Sprünge ist damit freilich nicht verbunden,

es deutet sich vielmehr eine lange Phase mit einem eher

unterdurchschnittlichen Wirtschaftswachstum an, zumal gewohnte

Impulse von staatlicher Seite nachlassen, Banken restriktiver bei der

Vergabe von Krediten agieren und zunehmende Regulierung oder

steigende Steuern die Möglichkeiten der Firmen zusätzlich

einschränken werden. Und dennoch eröffnet sich in diesem Fall die

Chance auf eine überraschend gute Aktienmarktperformance. Aus dem

Unternehmenssektor sind für den Gesamtmarkt trotz überwiegend solider

Bilanzen zwar keine Impulse zu erwarten - die Phase rückläufiger

Gewinnschätzungen dürfte anhalten. Die Hoffnung liegt aber darin,

dass die Risikoprämien sinken, sprich die Risikobereitschaft der

Investoren zunimmt. In diesem Fall dürfte auch die im zweiten

Halbjahr stark gestiegene Schwankungsbreite der Aktienmärkte

tendenziell etwas abnehmen - ein Szenario, welches langfristig

orientierten Investoren zusätzlich Sicherheit gibt. Die Gewinner

dürften dann die Verlierer des Jahres 2011 sein - also etwa zyklische

Titel. Bis es dazu kommt, ist es allerdings ratsam, sich weiterhin

sehr zurückhaltend an den Börsen zu engagieren. Unternehmen mit

geringer Verschuldung, nachgewiesener Wachstumsstärke auch in Krisen

und attraktiver Dividendenrendite scheinen vielen empfehlenswert -

wenn sie sich dieser Tage überhaupt an die Börsen wagen. Ratsam ist

zudem eine sehr breite Streuung der Investments, die einem Portfolio

mehr Stabilität verleiht.

Originaltext: Börsen-Zeitung

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