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Veröffentlicht am 05.09.2012, 20:51
Aktualisiert 05.09.2012, 20:52
Börsen-Zeitung: Die Quadratur der Prüfer, Kommentar zur Regulierung

von Sabine Wadewitz

Frankfurt (ots) - Die Differenzen in der Wirtschaftsprüferbranche

scheinen unüberwindlich. Die in Brüssel vor dem Hintergrund der

Finanzkrise ausgelöste Reformdiskussion hat einen Keil zwischen die

großen Prüfungsgesellschaften und den Mittelstand getrieben, und der

Riss ist mit fortschreitender Debatte immer tiefer geworden.

Hierzulande war der Streit zusätzlich davon angeheizt worden, dass

die Wirtschaftsprüferkammer, als zentrales Organ der

Berufsvertretung, nach einer legendären Beiratswahl ausschließlich

mit Repräsentanten von Einzelpraxen und kleineren mittelständischen

Prüferfirmen besetzt ist.

Hinter den Querelen stehen handfeste ökonomische Interessen.

Mittelständische Prüfer, bei denen sich das Fusionskarussell dreht,

erhoffen sich von den Brüsseler Plänen zum Aufbrechen der Marktmacht

der Platzhirsche ein größeres Stück vom Kuchen. Die 'Big 4' wollen

ihre Besitzstände wahren und argumentieren, dass die kleinen

Wettbewerber weder Know-how noch Manpower haben, um eine qualitativ

hochwertige Abschlussprüfung bei größeren Kapitalgesellschaften zu

garantieren. Noch mehr aber fürchten die Marktführer ein Beschneiden

ihres lukrativen Beratungsgeschäfts, für das die zum günstigen Preis

offerierte Abschlussprüfung oft der Türöffner ist.

Bisheriges Ergebnis der Brüsseler Reformpläne sind zwei

Regulierungsentwürfe. Danach sollen bestimmte Leistungen außerhalb

der reinen Abschlussprüfung verboten bzw. eingeschränkt werden. Zudem

ist eine externe Rotation nach sechs bzw. neun Jahren vorgesehen,

wobei der längere Turnus an ein Joint Audit, also ein Prüfertandem,

geknüpft ist.

Nachdem die Kammer unter neuer Regie mit ihrer EU-Agenda auf

Konfrontation gegangen ist, wird nun - nach Intervention der großen

Prüfer - um eine Lösung gerungen, mit der die gesamte Zunft leben

kann. Die Fronten sind aber nach wie vor so verhärtet, dass die

Kammer keine Prognose wagt, wann eine Einigung zu erwarten ist. Die

Quadratur der Prüfer ist nicht zu lösen. Immerhin ist die von der

'neuen' Kammer ins Gespräch gebrachte Gebührenordnung vom Tisch -

weniger aus Überzeugung denn aus der Einsicht, hier in der Politik

auf Granit zu beißen.

Die deutschen Prüfer werden dauerhaft nicht mit einer Stimme

sprechen. Das mag in der Außenwirkung unbefriedigend sein, ist aber

aufgrund der globalen Marktverteilung in der Branche auch in anderen

Ländern so. Doch hierzulande droht die endgültige Spaltung des

Berufsstands.

Originaltext: Börsen-Zeitung

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