Börsen-Zeitung: Margendruck, Kommentar zum Quartalsergebnis von BMW,
von Stefan Kroneck.
Frankfurt (ots) - Während Volumenhersteller aus dem europäischen
Ausland um ihre Existenz kämpfen, geht es den deutschen Produzenten
von Auto-Edelmarken trotz einer wachsenden Konjunktureintrübung
relativ gut. BMW, Audi und Mercedes-Benz Cars fahren Ergebnisse ein,
von denen Renault, PSA Peugeot Citroën und Fiat nur träumen können.
Dennoch kann sich das deutsche Trio der Rezession in Südeuropa und
der Flaute in Frankreich und Großbritannien nicht entziehen.
Die Rabattschlacht macht auch vor den erfolgsverwöhnten Konzernen
aus München, Ingolstadt und Stuttgart nicht halt. Um nicht
Marktanteile zu verlieren, müssen auch sie Preiszugeständnisse
gewähren. Das drückt auf die Betriebsergebnisse und damit auf die
Umsatzrenditen. Der Margendruck verschärft sich dadurch, dass sie
zugleich in neue Antriebstechnologien (Stichwort Elektrofahrzeuge)
investieren müssen, um sich für die Zukunft zu rüsten. Das kostet
zusätzlich viel Geld. Entsprechend brachen im dritten Quartal bei
BMW, der Daimler-Autosparte und der Volkswagen-Tochter die Ergebnisse
und Renditen ein.
Für den europäischen Automarkt zeichnet sich keine Wende zum
Besseren ab. Das trübt zwar den Geschäftsausblick für die
Premiumhersteller aus Deutschland, im Vergleich zu den Anbietern aus
Italien und Frankreich handelt es sich bei ihnen aber um
Luxusprobleme. In der Krise zahlt sich ihre global ausgerichtete
Strategie aus. Die Erholung des US-Marktes und das nach wie vor
robuste China-Geschäft können Rückschläge auf dem alten Kontinent
locker überkompensieren. Andere leiden nun unter den Fehlern einer zu
einseitigen Ausrichtung auf den europäischen Markt.
Ungeachtet dessen zeigen sich aber auch unter den deutschen
Premiumherstellern deutliche Unterschiede in der Profitabilität. In
Bezug auf das operative Ergebnis verdient BMW pro verkauftem Fahrzeug
das meiste Geld. In den ersten neun Monaten dieses Jahres
erwirtschafteten die Münchener im Schnitt immer noch beachtliche 4154
(i.V. 4815) Euro vor Zinsen und Steuern pro Stück. Bei Audi waren es
3829 (4069) Euro. Die Daimler-Autosparte lag abgeschlagen bei 3359
(3940) Euro.
Die Zahlen sind das Resultat einer Mixtur aus Preis- und
Modellpolitik sowie Beschaffungs- und Produktionskosten. Hier hat
BMW-Chef Norbert Reithofer nachweislich eine bessere Arbeit geleistet
als Daimler-Chef Dieter Zetsche. Daher wundert es nicht, dass BMW auf
tiefe Einschnitte (noch) verzichten kann, während die Stuttgarter
sich nach der kassierten Prognose ein erneutes
Milliarden-Sparprogramm verordnen.
(Börsen-Zeitung, 7.11.2012)
Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2
Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion
Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de
von Stefan Kroneck.
Frankfurt (ots) - Während Volumenhersteller aus dem europäischen
Ausland um ihre Existenz kämpfen, geht es den deutschen Produzenten
von Auto-Edelmarken trotz einer wachsenden Konjunktureintrübung
relativ gut. BMW, Audi und Mercedes-Benz Cars fahren Ergebnisse ein,
von denen Renault, PSA Peugeot Citroën und Fiat nur träumen können.
Dennoch kann sich das deutsche Trio der Rezession in Südeuropa und
der Flaute in Frankreich und Großbritannien nicht entziehen.
Die Rabattschlacht macht auch vor den erfolgsverwöhnten Konzernen
aus München, Ingolstadt und Stuttgart nicht halt. Um nicht
Marktanteile zu verlieren, müssen auch sie Preiszugeständnisse
gewähren. Das drückt auf die Betriebsergebnisse und damit auf die
Umsatzrenditen. Der Margendruck verschärft sich dadurch, dass sie
zugleich in neue Antriebstechnologien (Stichwort Elektrofahrzeuge)
investieren müssen, um sich für die Zukunft zu rüsten. Das kostet
zusätzlich viel Geld. Entsprechend brachen im dritten Quartal bei
BMW, der Daimler-Autosparte und der Volkswagen-Tochter die Ergebnisse
und Renditen ein.
Für den europäischen Automarkt zeichnet sich keine Wende zum
Besseren ab. Das trübt zwar den Geschäftsausblick für die
Premiumhersteller aus Deutschland, im Vergleich zu den Anbietern aus
Italien und Frankreich handelt es sich bei ihnen aber um
Luxusprobleme. In der Krise zahlt sich ihre global ausgerichtete
Strategie aus. Die Erholung des US-Marktes und das nach wie vor
robuste China-Geschäft können Rückschläge auf dem alten Kontinent
locker überkompensieren. Andere leiden nun unter den Fehlern einer zu
einseitigen Ausrichtung auf den europäischen Markt.
Ungeachtet dessen zeigen sich aber auch unter den deutschen
Premiumherstellern deutliche Unterschiede in der Profitabilität. In
Bezug auf das operative Ergebnis verdient BMW pro verkauftem Fahrzeug
das meiste Geld. In den ersten neun Monaten dieses Jahres
erwirtschafteten die Münchener im Schnitt immer noch beachtliche 4154
(i.V. 4815) Euro vor Zinsen und Steuern pro Stück. Bei Audi waren es
3829 (4069) Euro. Die Daimler-Autosparte lag abgeschlagen bei 3359
(3940) Euro.
Die Zahlen sind das Resultat einer Mixtur aus Preis- und
Modellpolitik sowie Beschaffungs- und Produktionskosten. Hier hat
BMW-Chef Norbert Reithofer nachweislich eine bessere Arbeit geleistet
als Daimler-Chef Dieter Zetsche. Daher wundert es nicht, dass BMW auf
tiefe Einschnitte (noch) verzichten kann, während die Stuttgarter
sich nach der kassierten Prognose ein erneutes
Milliarden-Sparprogramm verordnen.
(Börsen-Zeitung, 7.11.2012)
Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2
Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion
Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de