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Veröffentlicht am 01.03.2013, 19:57
Aktualisiert 01.03.2013, 20:00
Börsen-Zeitung: Risikofaktor Italien, Börsenkommentar 'Marktplatz',

von Thorsten Kramer.

Frankfurt (ots) - Politische Börsen haben kurze Beine. Die in der

Summe recht moderate Reaktion der europäischen Aktienmärkte auf das

Patt nach den Parlamentswahlen in Italien haben diese These einmal

mehr bestätigt. Zur Tagesordnung können Investoren allerdings noch

nicht übergehen. Zerschlägt sich die Hoffnung, dass die Parteien doch

noch einen Ausweg aus dem Dilemma finden, oder verdichten sich gar

Signale, dass der notwendige Reformprozess auf der Kippe steht,

dürfte die Verunsicherung schnell wieder anschwellen - und die

Notierungen dürften aufs Neue unter Druck geraten.

Als das Wahlergebnis am vergangenen Dienstag vor Handelsbeginn

vorlag, hatten viele Anleger vorrangig ein Interesse: verkaufen.

Europaweit gerieten deshalb die Aktienindizes unter Druck, belastet

vor allem von der Schwäche im Finanzsektor. In der Folge setzte aber

bereits ein Stabilisierungseffekt ein, der beispielsweise den

EuroStoxx50 und den Dax in die Nähe der Niveaus führte, die beide

Indizes vor der Italien-Wahl hatten. Lediglich in Italien blieb die

Verunsicherung hoch. Im Wochenverlauf sackte der Mailänder Leitindex

FTSE Mib um 3,4% ab, verglichen mit dem Stand vom Jahreswechsel

notiert er nun 3,7% tiefer.

Die Perspektive ansprechender Renditen, die mancher Aktienstratege

damals insbesondere an den Börsen der Peripherieländer gesehen hatte,

haben sich also (noch) nicht bestätigt; schließlich gilt dafür ein

geradliniger Reformweg als Voraussetzung. An vielen Aktienmärkten

außerhalb des Euroraums war derweil schon eine satte Rendite zu

erzielen: Der britische Leitindex FTSE100 rückte seit Jahresbeginn

schon um 8,2% vor und der Schweizer Leitindex SMI um 11,4%. In der

Vereinigten Staaten zog der Dow Jones - trotz Haushaltsstreits -

bereits um mehr als 7% an, und in Japan kletterte der Nikkei225 in

den ersten neun Wochen des Börsenjahres um 11,7%.

In ersten Einschätzungen nach der Wahl hatten sich viele

Marktteilnehmer sehr pessimistisch gezeigt. Sie fürchteten, dass die

neue Verunsicherung zu einem erneuten kräftigen Anstieg der Renditen

der italienischen Staatsanleihen führen werde - mit entsprechenden

Effekten auf das Sentiment an den Aktienmärkten. Inzwischen hat sich

jedoch eher die Einschätzung manifestiert, dass die Parlamentswahlen

keinen 'game changer' darstellen. In den Auktionen der Italiener am

Geld- und am Anleihemarkt in der vergangenen Handelswoche, die ohne

Desaster abliefen, finden Analysten dafür bereits eine Bestätigung.

Staatspräsident Giorgio Napolitano bekräftigte vor dem Wochenende in

Berlin seine Überzeugung, dass in den kommenden Wochen eine Regierung

gebildet werden könnte. Investoren nahmen es in diesem Zusammenhang

mit besonderem Interesse auf, dass der Spitzenkandidat des

Mitte-Links-Bündnisses, Pier Luigi Bersani, eine große Koalition mit

dem ehemaligen Premier Silvio Berlusconi ablehnte, dessen Comeback

viele Marktteilnehmer sehr kritisch sähen.

Sollte die Regierungsbildung zur Hängepartie werden oder sogar

scheitern, birgt dies aber kurzfristig die Gefahr einer

Kurskorrektur. Mittel- bis langfristig überwiegt an den Aktienmärkten

indes weiterhin die Zuversicht, zumal für den Fall der Fälle die

Europäische Zentralbank bereitstünde, um Staatsanleihen aufzukaufen.

In nachlassenden Notierungen sehen viele deshalb nach wie vor die

Chance, sich auf einem günstigeren Niveau für den erwarteten Anstieg

der Kurse zu positionieren. Als maßgebliche Argumente für diese

Einschätzung führen die Optimisten das im Vergleich nach wie vor

niedrige Bewertungsniveau vieler europäischer Aktienwerte an, die

komfortable Liquiditätslage, die immer noch vorsichtige

Positionierung vieler Anleger sowie die sich abzeichnende Erholung

der globalen Konjunktur.

Die Ansichten, welcher Aktienmarkt innerhalb der Eurozone in einem

positiven Szenario die besten Renditechancen aufweist, sind

kontrovers. Der jüngste, wenn auch noch überschaubare Anstieg der

Staatsanleiherenditen in den Peripherieländern spricht wohl

zusätzlich für die These, dass der deutsche Aktienmarkt wie schon im

Jahr 2012 die Nase vorn haben dürfte. Mit ihrer Fokussierung auf das

Exportgeschäft und der guten Positionierung auf den wichtigen

Weltmärkten bringen deutsche Unternehmen jedenfalls beste

Voraussetzungen mit, um Investoren gute Gewinnperspektiven zu bieten.

Auch in Deutschland wird bekanntlich in diesem Jahr gewählt. Aber wie

der eingangs zitierte Spruch mit den Börsen und der Politik schon

signalisiert: Dies dürfte einen Kursanstieg nur kurzzeitig stoppen -

wenn überhaupt.

(Börsen-Zeitung, 2.3.2013)

Originaltext: Börsen-Zeitung

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