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Veröffentlicht am 23.11.2011, 20:51
Börsen-Zeitung: Unabhängigkeitskampf, Kommentar zur Europäischen

Zentralbank von Angela Wefers

Frankfurt (ots) - Die Bundesregierung steht am Pranger: Kanzlerin

Angela Merkel sperrt sich gegen Euroland-Bonds - gehebelt durch

deutsche Haftung und Bonität - und den Einsatz der Europäischen

Zentralbank (EZB) für mehr als blanke Geldwertstabilität: die Rettung

des Euro. Jenseits deutscher Grenzen sieht sich Berlin mit dem

Vorwurf der Hegemonie mit neuen Mitteln konfrontiert. In Frankfurt

hofft so mancher Banker auf Befreiung aus der Klammer der Märkte

durch Merkel-Bonds oder den Austritt Deutschlands aus dem Euro.

Davon ist Berlin aus wohlüberlegten Gründen weit entfernt. Die

Kanzlerin steht zum Euro und zur EZB, ohne auch nur zu wanken. Im

Bundestag stellte sie drei Dinge klar: Sie kämpft für die

Unabhängigkeit der EZB, ist fest überzeugt, dass an deren Mandat

nicht ein Quäntchen geändert werden darf, und sie zeigte unverblümt

ihren Missmut über die Aktion 'Euroland-Bonds' der EU-Kommission.

Gute Gründe lassen Merkel dies öffentlich untermauern. Europa steht

vor einer Änderung der EU-Verträge. Merkel selbst betreibt dies, um

über einen geschärften Stabilitätspakt mehr finanzpolitischen Zug in

die Währungsgemeinschaft zu bringen, die sich erlaubt, zugleich mit

nationaler Budgethoheit Fiskalpolitik zu betreiben. Wird der Vertrag

dort geöffnet, könnte auch anderes zur Disposition stehen.

Der Kanzlerin geht es um eine ursachengerechte und langfristige

Lösung für die Euro-Krise: Verlorenes Vertrauen in Gläubigerstaaten

mit hoher Verschuldung ist nur durch Etatdisziplin zurückzugewinnen.

Mit wunderbarer Geldvermehrung - via Notenpresse oder

Gemeinschaftsanleihen - kann dies allenfalls kurzfristig gelingen.

Die Unabhängigkeit der Notenbank mit einem begrenzten Mandat zur

Sorge für Geldwertstabilität ist gerade keine fixe Idee Deutschlands.

Es geht um ökonomische Gewaltenteilung. Kaum jemand würde die

Unabhängigkeit der Richter als Kontrollinstanz in einem Staat infrage

stellen oder der Legislativen. Die Unabhängigkeit der Notenbank von

politischer Einflussnahme und die Sorge allein für die

Geldwertstabilität sind nichts anderes. Die Deutschen sind gebrannt

durch zwei Hyperinflationen in ihrer jüngeren Geschichte. Das macht

sie besonders sensibel. Vor allem aber ist die unabhängige Notenbank

einer der Bausteine des Wirtschaftssystems, die dieses Land in 60

Jahren zu der finanziellen Stärke zurückgeführt haben, die es heute

in die unfreiwillige Rolle des Retters in der Not bringt. Das Geld

fällt nicht vom Himmel. Es muss sorgsam gehütet werden: von einer

unabhängigen Notenbank.

Originaltext: Börsen-Zeitung

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