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Veröffentlicht am 20.01.2012, 20:56
Börsen-Zeitung: Zu viel, zu schnell, Marktkommentar von Dieter

Kuckelkorn

Frankfurt (ots) - Nach dem miserablen Börsenjahr 2011 präsentieren

sich die Aktienmärkte derzeit in einer ungewöhnlich positiven

Verfassung. Der Dax hat seit Jahresbeginn fast 9% zugelegt. Es

handelt sich damit um einen der besten Jahresauftakte, den der

deutsche Leitindex seit Langem gesehen hat. In der gerade beendeten

Börsenwoche lief es besonders gut: Die deutschen Standardwerte haben

sich im Schnitt um 4% verteuert.

Die Anleger reagieren darauf, dass sich die Lage in der Tat an

mehreren Fronten verbessert hat. So haben die Anleger bis zum Freitag

deutliche Fortschritte in den Gesprächen um die Beteiligung privater

Gläubiger - also von Banken und Hedgefonds - an einer geordneten

Umschuldung Griechenlands ausgemacht. Es sieht also danach aus, dass

sich die europäische Schuldenkrise langsam zum Besseren wendet. Dafür

spricht auch, dass die jüngsten Bondmarktauftritte der Schuldenländer

und anderer europäischer Staaten gut über die Bühne gegangen sind,

wobei die Investoren derzeit mit zum Teil deutlich niedrigeren

Renditen zufrieden sind. Österreich hat es trotz des Verlusts seines

Triple-A-Ratings von Standard & Poor's (S & P) sogar geschafft,

ultralang laufende Anleihen zu platzieren, die erst in 50 Jahren

fällig werden. Zumindest diejenigen Investoren, die die Anleihe

gezeichnet haben, sind also davon überzeugt, dass es trotz aller

Turbulenzen in der Eurozone sowie im angrenzenden Ungarn in 50 Jahren

noch einen zahlungsfähigen österreichischen Staat geben wird. Ob es

eine solche Einschätzung einer größeren Zahl von Investoren auch

schon vor einigen Wochen gegeben hätte, darf bezweifelt werden. Die

Rating-Herabstufung gleich von neun europäischen Ländern und des

Rettungsschirms European Financial Stability Facility (EFSF) durch S

& P hat jedenfalls an den Märkten kaum Eindruck gemacht.

Vom Tief abgesetzt

Dies ist auch am Euro abzulesen, der zum Wochenausklang oberhalb

von 1,29 Dollar steht. Von dem kürzlich durchlaufenen

Siebzehnmonatstief von nur noch knapp oberhalb von 1,26 Dollar hat er

sich jedenfalls wieder deutlich abgesetzt. Viele Akteure am

Devisenmarkt sind nervös geworden und haben ihre

Leerverkaufspositionen auf den Euro daher mit Eindeckungen

abgesichert.

Gelichtet haben sich zumindest teilweise auch die dunklen Wolken,

die die konjunkturellen Perspektiven verdüsterten. In China, auf das

die Blicke vieler Marktteilnehmer gerichtet sind, ist von einer

harten Landung nichts zu erkennen. Der deutsche ZEW-Index

verzeichnete den stärksten Anstieg seit seiner Einführung im Jahr

1991 - was bemerkenswert ist, auch wenn sich einwenden lässt, dass

der Index lediglich aus den Befragungen von 400 Analysten und

institutionellen Investoren errechnet wird und damit nicht aus

'harten' Konjunkturdaten. Er lässt aber auf eine erfreuliche

Entwicklung bei dem bedeutenderen Ifo-Geschäftsklimaindex hoffen, der

am Mittwoch veröffentlicht wird. Auch aus den USA gibt es Signale,

die zuversichtlicher stimmen. So ist die Zahl der Neuanträge auf

Arbeitslosenunterstützung auf den niedrigsten Stand seit 2008

gefallen.

Korrekturpotenzial

Allerdings darf man sich fragen, ob die Erholung an den Märkten

nicht ein wenig zu schnell gegangen und ein wenig zu stark

ausgefallen ist. Insbesondere bei Aktien könnte daher

Korrekturpotenzial besteht. Die Lage ist nämlich nicht ganz so rosig,

wie sie derzeit erscheint. So ist die konjunkturelle Erholung zum

größten Teil den enormen Liquiditätsspritzen der Notenbanken

geschuldet. Zudem sind die Risiken bezüglich Griechenland nach wie

vor hoch. Noch immer gibt es keine nachhaltige Lösung der

Schuldenkrise. Und auch Ungarns störrische Regierung könnte in den

kommenden Monaten noch für Turbulenzen sorgen.

Verschlechterung erwartet

Und was die Quartalssaison betrifft, so gehen die Analysten der DZ

Bank davon aus, dass sich das Klima zum Höhepunkt der Saison per Ende

Februar wieder verschlechtern wird. Insofern rechnen die Experten

trotz der günstigen Bewertungen von Dax und Euro Stoxx 50 nicht mit

einer weiteren kräftigen Aufwärtsbewegung der beiden Indizes. Den Dax

sehen sie per Mitte 2012 bei 6250 Punkten - also unterhalb des

aktuellen Niveaus. Anleger sind also gut beraten, die aktuell sehr

gute Stimmung an den Märkten kritisch zu hinterfragen und sich auf

eine anstehende Korrektur vorzubereiten.

Originaltext: Börsen-Zeitung

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