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ots.CorporateNews: Bundesverband Öffentlicher Banken (VÖB) / ots.Audio: Zweite ...

Veröffentlicht am 24.10.2011, 16:22
ots.Audio: Zweite Halbjahrespressekonferenz des Bundesverbandes

Öffentlicher Banken (VÖB)

Berlin (ots) -

In der Gesamtsicht halten wir es, gerade auch vor dem Hintergrund

der fortdauernden Staatsschuldenkrise und mit Blick auf die Situation

der Banken in anderen EU-Staaten für durchaus ambitioniert, den in

Basel III vorgegebenen Zeitplan für die Erreichung höherer

Kernkapitalquoten deutlich vorzuziehen. Das ist sicher keine triviale

Angelegenheit und es ist für die Banken eine große Herausforderung,

dass die neuen Quoten offenbar bereits bis Jahresmitte 2012

dargestellt werden müssen. Wir halten es dabei für absolut

wünschenswert, dass diese Quoten ohne staatliche Hilfen durch die

Banken selbst verwirklicht werden.

Allerdings würde die zeitnahe Erreichung höherer Kapitalquoten

unnötig erschwert, wenn Stille Einlagen nicht entsprechend der

geltenden Rechtslage als Kernkapital berücksichtigt werden könnten.

Eine abweichende Sicht der EBA hatten wir bereits im Zusammenhang mit

dem Stresstests des vergangenen Sommers mit Sorge und Unverständnis

zur Kenntnis genommen. Aus unserer Sicht wäre es völlig angemessen,

die Stillen Einlagen bei Banken zumindest im vereinbarten

Übergangszeitraum als Kernkapital zu berücksichtigen. Denn eines ist

klar: Die Banken können, wenn sie staatliche Hilfe und damit eine

mögliche Belastung der Steuerzahler vermeiden wollen, die neue

Eigenkapitalquote in relativ kurzfristiger Frist aus dem Ertrag,

durch Kapitalzuführungen, durch den Verkauf von Geschäftssparten oder

durch den Abbau von Bilanzaktiva erreichen. Vor allem die

letztgenannte Option führt unweigerlich zu einer Verminderung der

Kreditvergabefähigkeit einer Bank. Ich möchte hier nicht gleich

wieder den Begriff 'Kreditklemme' in den Mund nehmen, die nach

unserer Einschätzung nicht unmittelbar droht. Indessen wäre jede

Beschränkung der Banken in ihrer ureigenen Funktion als Finanzierer

unserer Volkswirtschaft sicher nicht im Sinne unserer Unternehmen,

vor allem des Mittelstandes. Auch von daher müssen wir durch eine

kluge, vorausschauende Planung und Durchführung vermeiden, dass die

nun deutlich früher zu erreichenden höheren Eigenkapitalquoten

letztlich auf die Realwirtschaft durchschlagen, dort unerwünschte

Nebeneffekte auslösen und die deutsche Wirtschaft als Wachstumsmotor

der Europäischen Union nachhaltig beschädigen.

Reporter: Die Halbjahrespressekonferenz der Bundesverbandes der

öffentlichen Banken, kurz VÖB, stand heute unter dem Eindruck des

gestrigen EU-Gipfels. Ich begrüße nun Christian Brand, den

Präsidenten des VÖB, zum Gespräch. Herr Brand derzeit laufen die

Diskussionen auf EU-Ebene insbesondere über höhere Eigenkapitalquoten

für Banken. Was folgt denn hieraus für Ihre Mitglieder?

Brand: Das müssen wir auf uns zukommen lassen. Ich glaube, dass

Wesentliche ist, dass die Staaten Europas wieder stabilisiert werden.

Und wenn alle davon ausgehen, dass die Staaten ihre Schulden auch

zurückzahlen, dann ist die Höhe der Eigenkapitalquoten von Banken

absolut sekundär. Das hat früher ja auch gut geklappt mit geringeren

Quoten.

Reporter: Seit Beginn der Finanzkrise hat die EU-Kommission die

deutschen Landesbanken mit vielen Auflagen belegt, Stichwort Basel

III oder Bankenabgabe. Wie beurteilen Sie die aktuellen Pläne zur

Einführung einer Finanztransaktionssteuer?

Brand: Ich halte sie für völlig unglücklich, das ist eine

Verzettelung. Entscheidend ist, dass Banken die Chance bekommen, aus

eigener Ertragskraft Basel III zu erreichen. Das ist im Hinblick auf

die Eigenkapitalausstattung und alles was davon abgezogen wird und an

den Staat geht, steht nicht zur Verfügung für Stabilisierung der

Banken. Und dementsprechend halte ich das für eine völlig untaugliche

Idee.

Reporter: Alle nationalen Parlamente der Währungsunion haben

nunmehr die Ausweitung des Euro-Rettungsschirms beschlossen. Ist das

das richtige Signal für die Zukunft des Euro?

Brand: Auf jeden Fall ein richtiges Signal für Europa und damit

auch für den Euro. Wir müssen jetzt zusammenstehen und schauen, dass

wir aus den Fehlern der Vergangenheit lernen, dass wir sorgfältiger

mit dem Geld der Steuerzahler umgehen, dass wir sorgfältiger unsere

Haushalte anschauen und der Realität anpassen. Ja ich glaube das ist

der richtige erste Schritt.

Reporter: Welches Resümee können Sie derzeit für die Situation der

deutschen Landesbanken seit Ausbruch der Finanzkrise ziehen?

Brand: Die Landesbanken haben in der Tat ihre Hausaufgaben

gemacht. Alle Landesbanken sind vom Ertrag her positiv im Jahr 2011

bisher und sind unverzichtbare Finanzierer für den deutschen

Mittelstand, für die Kommunen und die öffentliche Hand generell. Sie

haben ein Geschäftsmodell, das zukunftsfähig ist. Die Banken sind gut

unterwegs.

ACHTUNG REDAKTIONEN:

Das Tonmaterial ist honorarfrei zur Verwendung. Sendemitschnitt bitte

an ots.audio@newsaktuell.de.

Originaltext: Bundesverband Öffentlicher Banken (VÖB)

Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/42234

Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_42234.rss2

Pressekontakt:

Dr. Stephan Rabe

Bereichsleiter, Direktor

Pressesprecher

Telefon: (030) 81 92 - 1 60

Mobil: (0170) 24 76 702

E-Mail: presse@voeb.de

- Querverweis: Audiomaterial ist unter

http://www.presseportal.de/audio und

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