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ots.CorporateNews: Hotelverband Deutschland (IHA) / Hotellerie setzt Wachstumskurs fort

Veröffentlicht am 22.03.2012, 11:17
Hotellerie setzt Wachstumskurs fort

Berlin (ots) - Kennziffern im Plus / Vorkrisenniveau erreicht /

Steuerdiskussionen gefährden Aufschwung / Freier Wettbewerb im Netz

gefordert

Die Hotellerie kann vom anhaltenden Aufwärtstrend im

Deutschlandtourismus profitieren und auf stabilem Wachstumskurs

bleiben. Trotz eines schwierigen weltwirtschaftlichen Umfeldes stehen

die Chancen auch für ein erfolgreiches Jahr 2012 gut. Voraussetzung

sind dafür verlässliche und vernünftige Rahmenbedingungen

insbesondere in der Steuerpolitik. Das teilte der Hotelverband

Deutschland (IHA) am Donnerstag bei der Vorstellung seines

Branchenreports 'Hotelmarkt Deutschland 2012' mit. 'Mit der

Gesamtwirtschaft konnte die deutsche Hotellerie Dank der

Mehrwertsteuersenkung für Übernachtungen die Rezession hinter sich

lassen und das Vorkrisenniveau wieder erreichen', sagte der

IHA-Vorsitzende Fritz G. Dreesen in Berlin. 'Die vielerorts aus

Reflex eingeführten Bettensteuern gefährden diese positive

Entwicklung bei Beschäftigtenzahlen und Investitionen aber

nachhaltig.' Große Sorge bereitet den Hoteliers im Lande ferner ihre

wachsende strukturelle Abhängigkeit von Online-Buchungsportalen und

die damit verbundenen Kostenbelastungen und

Wettbewerbsbeschränkungen.

Das Reiseland Deutschland wird bei den Gästen aus dem Inland und

Reisenden aus aller Welt immer beliebter. Im Trend liegen Städte- und

Wellnessreisen. Auch der Geschäftsreiseverkehr und Tagungstourismus

befinden sich im Aufwind. Laut Statistischem Bundesamt stieg die

Anzahl der Übernachtungen in der Hotellerie im Jahr 2011 um 5,5

Prozent auf 240,8 Millionen (Vorjahr 228,3 Millionen). Der Anteil

ausländischer Touristen und Geschäftsreisender erreichte mit 63,7

Millionen Übernachtungen eine neue Rekordmarke (+ 5,7 Prozent).

Die erfreulichen Ergebnisse spiegeln sich in den Kennziffern der

Hotellerie wider. Nach den Auswertungen des Hotelbenchmarks von STR

Global, dem für Deutschland die Daten von rund 800 Hotels zugrunde

liegen, stiegen Auslastung, Zimmerpreise und Zimmererträge in allen

Segmenten an. So nahm die durchschnittliche Zimmerbelegung von 63,3

Prozent auf 65,1 Prozent (+2,7 Prozent) zu. Die Netto-Zimmerpreise

(ohne MwSt. und Frühstück) kletterten trotz anziehender Konjunktur

nur leicht um 1,4 Prozent auf 92 Euro (Vorjahr 91 Euro). Mit 98,50

Euro blieben die für den Endverbraucher wichtigen Brutto-Zimmerpreise

noch unter dem Niveau des Vorkrisenjahres 2008. Hieraus resultiert

ein um durchschnittlich 4,2 Prozent höherer durchschnittlicher

Zimmerertrag (RevPAR) von 60 Euro.

Mit diesen Werten liegt Deutschland im europäischen Vergleich

allerdings noch immer abgeschlagen zurück. So beträgt die

durchschnittliche Auslastung in Europa 66,3 Prozent (Deutschland 65,1

Prozent). Auch beim erzielten Netto-Zimmerpreis ließ der europäische

Hotelmarkt mit einem Anstieg von 2,6 Prozent auf 100 Euro

Durchschnittspreis Deutschlands Hotellerie deutlich hinter sich (+1,4

Prozent auf 92 Euro). Der Zimmerpreis in Deutschland lag damit um

acht Euro bzw. 8,7 Prozent unter dem europäischen Vergleichswert.

Trotz bestehender Überkapazitäten entstehen weiterhin zahlreiche

neue Hotels zwischen Ostsee und Alpen: Für die nächsten drei Jahre

sind bundesweit 498 Neu-, Um- und Ausbauten geplant - vor allem im

Drei- bis Vier-Sterne-Bereich. Werden alle Investitionsprojekte auch

realisiert, drängen bis 2014 weitere 66.000 zusätzliche Hotelzimmer

auf den deutschen Hotelmarkt.

Der konjunkturelle Aufschwung schlug sich auch positiv in den

Umsatzzahlen des Statistischen Bundesamtes nieder: Die Hotels, Hotels

garnis, Gasthöfe und Pensionen erzielten 2011 einen Nettoumsatz von

18,6 Milliarden Euro und setzten damit nominal 3,9 Prozent (real 2,7

Prozent) mehr um als im Vorjahr - und das nach einem Plus in 2010 von

nominal 6,9 Prozent. 'Die Einführung der sieben Prozent

Mehrwertsteuer auf Beherbergungsleistungen hat die

Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Hotellerie nachhaltig gestärkt und

so zur guten Entwicklung beigetragen', erklärte Dreesen dazu auf der

Jahrespressekonferenz des Verbandes.

Hotels nutzen Steuersenkung für Investitionen und Neueinstellungen

Der seit 1. Januar 2010 geltende reduzierte Mehrwertsteuersatz hat

den Weg frei gemacht für umfassende Investitionen. 'Neben

Neuanschaffungen, Modernisierungen und Umbauten in

Millionen-Euro-Höhe haben die Hoteliers die gesparte Steuer für

Tausende Neueinstellungen genutzt', berichtete Dreesen. Am Stichtag

30. Juni 2011 zählte die Bundesagentur für Arbeit 265.445

sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Beherbergungsgewerbe.

Das sind 13.643 mehr Beschäftigte als zwei Jahre zuvor, was einer

Steigerung von 5,4 Prozent entspricht. Die Gesamtwirtschaft

verzeichnete in diesem Zeitraum nur ein Plus von 3,7 Prozent.

'Tausende Arbeitsplätze konnten zudem gesichert werden', fügte der

Hotelverbandsvorsitzende hinzu. 'Auch der Anstieg der bei der

Bundesagentur gemeldeten offenen Stellen von durchschnittlich mehr

als 20 Prozent und der drastische Rückgang der Arbeits-losenzahlen

der Branche sind Ergebnis der Mehrwertsteuersenkung.'

Hotelverband blickt vorsichtig optimistisch in die Zukunft -

Steuerdiskussionen gefährden Aufschwung

Trotz des Hintergrunds der Eurokrise zeigt sich die Hotellerie für

2012 wegen der weiterhin starken Binnennachfrage vorsichtig

optimistisch. Der Hotelverband geht von einer Steigerung der

Übernachtungen um ein bis zwei Prozent aus und rechnet mit einem

moderaten Wachstum der Umsätze um ebenfalls ein bis zwei Prozent.

'Voraussetzung dafür ist eine verlässliche und vernünftige Politik',

betonte Dreesen. Kein Verständnis habe die Branche für die immer

wieder aufkommende Diskussion um die Mehrwertsteuersenkung:

'Investitionen setzen Vertrauen in die Rahmenbedingungen und

Planungssicherheit voraus.'

Eine deutliche Absage erteilte Dreesen den nach Ansicht des

Verbandes verfassungswidrigen Bettensteuern, die in immer mehr

Städten und Gemeinden eingeführt werden: 'Solche Matratzen-Mauten zum

Stopfen allgemeiner Haushaltslöcher bedienen lediglich vorsätzlich

geschürte Neiddebatten und dienen keinesfalls einer zukunftsfesten

Finanzierung öffentlicher Tourismusaufgaben. Sie sind eindeutig

kontraproduktiv.' Der IHA-Vorsitzende verwies auf die laufenden

Gerichtsverfahren gegen die Bettensteuern. So unterstützt der

Hotelverband zusammen mit dem DEHOGA Bundesverband entsprechende

Klagen beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig. Die mündliche

Verhandlung ist für Sommer dieses Jahres angesetzt.

Freier Wettbewerb im Netz gefordert

Neben den wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen

thematisierte Dreesen auch die rasant wachsende Bedeutung des

Internets für die Branche als Kommunikations- und Vertriebskanal.

Die Hälfte der Deutschen informiert sich bereits online über

Urlaubsreisen (FUR-Reiseanalyse). Fast jede dritte Buchung (30,1

Prozent) erfolgt heute elektronisch in Echtzeit über

Internet-Buchungsplattformen, die Website oder globale

Reservierungssysteme, so das Ergebnis einer gemeinsamen Umfrage des

Hotelverbandes Deutschland, der Österreichischen Hoteliervereinigung

(ÖHV) und hotelleriesuisse in Zusammenarbeit mit dem Institut für

Tourismus der Fachhochschule Westschweiz Wallis in Siders. Gemäß der

aktuellen Studie ist der Hotel Reservation Service (HRS) mit einem

Anteil von 34,4 Prozent in 2011 Marktführer unter den

Online-Buchungsportalen in Deutschland. Mit der Übernahme von

Hotel.de, dem mit einem Marktanteil von 15,8 Prozent drittgrößten

deutschen Portal, im Oktober 2011 baute HRS seine Spitzenposition

weiter aus. Zählt man den deutschen Marktanteil von Tiscover, das

ebenfalls zur HRS-Gruppe gehört, dazu, ergibt sich für HRS ein Anteil

von 50,6 Prozent.

Das Verfolgerportal Booking.com hat innerhalb der letzten Jahre

auf dem deutschen Markt stark aufgeholt und 2011 einen Marktanteil

von 28,5 Prozent erreicht. Damit ist Booking.com das zweitgrößte

Online-Buchungsportal hinter HRS. Expedia, wozu auch die

Online-Buchungsplattformen Venere und Hotels.com gehören, stagniert

bei einem Marktanteil von 7,6 Prozent mit deutlichem Abstand zu den

beiden in Deutschland größeren Wettbewerbern. 'Angesichts der

Übermacht der drei Big Player, die fast 90 Prozent des

Online-Buchungsmarktes beherrschen, ist die Marktbedeutung anderer

Hotelbuchungsportale nahezu irrelevant. Wir gehen davon aus, dass in

den nächsten Jahren eine weitere deutliche Marktbereinigung und

Konsolidierung stattfinden wird', machte Dreesen deutlich.

'Der Hotelverband wird diese Entwicklung sehr genau beobachten und

gegebenenfalls weitere rechtliche Schritte gegen das immer

engmaschigere Netz einseitiger Meistbegünstigungsklauseln der

Online-Buchungsportale einleiten', kündigte Dreesen an. So hat das

Bundeskartellamt bereits im Februar 2012 den Marktführer HRS wegen

einer solchen Meistbegünstigungsklausel, mit der sich HRS u.a. stets

die besten Preise von den Vertragspartnern sichert, abgemahnt. 'Auch

die aktuelle Rechtsprechung bestätigt uns in der Auffassung, dass die

von HRS und anderen Buchungsportalen betriebene Praxis der

Meistbegünstigungsklauseln gegen geltendes Kartellrecht verstößt',

berichtete Dreesen. 'Der Hotelverband wird sich weiter mit aller

Kraft dafür einsetzen, dass die Märkte offen und wettbewerbsfähig

bleiben - zum Nutzen der Hotellerie, der Vertriebspartner und

natürlich unserer Gäste.'

Über den Hotelbenchmark von STR Global:

Der Hotelbenchmark von STR Global repräsentiert in Deutschland

rund 800 Hotels. Mit einer Kapazität von mehr als 145.000 Zimmern ist

er der größte unabhängige Hotelbetriebsvergleich in Deutschland sowie

weltweit. Größere Hotels höherer Kategorien in Städtedestinationen

nehmen überproportional häufig an diesem Betriebsvergleich teil, so

dass die Ergebnisse keine Repräsentativität für den deutschen

Beherbergungsmarkt in seiner gesamten Bandbreite beanspruchen.

Über den Hotelverband Deutschland (IHA)

Der Hotelverband Deutschland (IHA) ist der Branchenverband der

Hotellerie in Deutschland mit rund 1.400 Mitgliedern aus Reihen der

Privat-, Ketten- und Kooperationshotellerie. Diese verfügen über rund

170.000 Hotelzimmer und repräsentieren damit einen Anteil von mehr

als 20 Prozent des deutschen Hotelmarktes. Die IHA vertritt die

Interessen der Hotellerie in Deutschland und Europa gegenüber Politik

und Öffentlichkeit und bietet zahlreiche hotelleriespezifische

Dienstleistungen an.

Originaltext: Hotelverband Deutschland (IHA)

Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/40100

Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_40100.rss2

Pressekontakt:

Hotelverband Deutschland (IHA) e.V.

Am Weidendamm 1 A

10117 Berlin

Tel.: 030/590099690

Fax: 030/590099699

presse@hotellerie.de

www.holtelverband.de

Ansprechpartnerin

Stefanie Heckel

Pressesprecherin

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