😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

ots.CorporateNews: ING Investment Management / Neues Jahr, alte Herausforderungen / ...

Veröffentlicht am 04.01.2012, 17:02
Aktualisiert 04.01.2012, 17:04
Neues Jahr, alte Herausforderungen / Perspektiven Aktienmärkte

Frankfurt am Main (ots) -

Aktienmärkte: vorerst Berg- und Talfahrt

Das Umfeld wird schwierig bleiben, insofern erwarten wir auch für

die Aktienmärkte keine reibungslose Entwicklung.

- Weltweit dürfte sich das Wachstum auf 3% verlangsamen; vor

allem Europa wird eine Rezession erleben. Mit zunehmend strengeren

Kreditvergabekriterien in Europa sinken auch die Risiken. Die

Verschärfung der Kriterien könnte sich negativ auf die

Investitionstätigkeit und den Immobilienmarkt auswirken. Zum Glück

gehen die USA in wirtschaftlich einigermaßen solider Verfassung ins

neue Jahr, insofern mag sich der Abschwung in Grenzen halten.

- In der Eurozone hält die Kreditkrise unvermindert an. Der

Antritt technokratischer Regierungen in Griechenland und Italien

dürfte die Reformen beschleunigen und die Märkte beruhigen, doch der

Mangel an Wachstum wird dadurch nicht zu lösen sein. Im gesamten

Euro-Raum heißt es jetzt Sparen und Schuldenabbau. Das hemmt Wachstum

und erschwert den Abbau von Defiziten. Es hat indes den Anschein,

dass die Krise jetzt auf die Endphase zusteuert. Darauf deutet

jedenfalls der Anstieg der Zinsen auf Kernländeranleihen im November

2011 hin. Am Ende steht entweder die Fiskalunion oder das

Auseinanderbrechen der EWU.

- Zwar hat sich die EZB noch nicht zu einer direkten

geld-politischen Lockerung durchgerungen, doch die Bereitstellung von

frischen Mitteln in Höhe von 489 Mrd. Euro für den Bankensektor sowie

niedrigere Leitzinsen dürften sich als Rettungsanker erweisen und

somit zu einer indirekten quantitativen Lockerung über die Banken

führen. Wir wollen das allerdings nicht überbetonen, da die Banken

die Erlöse statt zum Kauf von Staatsanleihen auch zu

Refinanzierungszwecken verwenden könnten.

- Vor allem bei europäischen Unternehmen erwarten wir einen

Rückgang der Gewinne. Die eigentliche Ursache dieses Abschwungs ist

der Rückgang des Umsatzwachstums, der wiederum direkt durch das

niedrigere globale Wachstum und rückläufige Gewinnspannen bedingt

ist. Doch im Gegensatz zu früheren Rezessionen erwarten wir diesmal

einen nur moderaten Gewinnrückgang. Momentan sind die Unternehmen

nicht durch Angebotsüberhänge oder Überkapazitäten belastet. Hinzu

kommt, dass deutsche Unternehmen in der letzten Erholungsphase nicht

wesentlich aufgespeckt haben. Die Kosten sind unter Kontrolle, so

dass die Unternehmen Umsatzeinbußen eher bewältigen können. Insgesamt

sind die Unternehmen in guter Verfassung. Die Bilanzen sind solide

und die Gewinnspannen haben wieder überwiegend das Niveau von vor der

Lehman-Krise erreicht - trotz der schleppenden Konjunkturerholung der

vergangenen zwei Jahre. Gleichwohl bestehen erhebliche Unterschiede

zwischen den Unternehmen. Rohstoffabhängige Firmen, die stark auf die

Nachfrage in Europa angewiesen sind, werden besonders schwer

betroffen sein. Dies gilt umso mehr, als dass die Schwellenländer die

Rohstoffpreise auf hohem Niveau halten werden. International tätige

Unternehmen dürften besser abschneiden.

- Erschwerend kommt hinzu, dass heftige Stimmungsschwankungen

den Markt belasten. Das bedeutet nicht nur höhere Volatilität,

sondern auch eine stärkere Korrelation zwischen den Aktienmärkten.

Aus diesem Grund gehen wir bei unserer Top-down-Strategie mit der

entsprechenden Zurückhaltung vor.

Positiv ist indes, dass die aktuellen Bewertungen bereits viele

dieser Unwägbarkeiten widerspiegeln. Historisch betrachtet liegen bei

globalen Aktien die KGVs des letzten Geschäftsjahres um über eine

Standardabweichung unter ihrem Durchschnitt der vergangenen 40 Jahre.

In Europa haben sich die Bewertungen gegenüber den

Staatsanleihemärkten auf nahezu dem Niveau eingependelt, das im

Anschluss an die Lehman-Krise zu beobachten war. Das liegt natürlich

ebenso sehr an den niedrigen Anleiherenditen wie an den günstigen

Aktienbewertungen In einem von niedrigem Wachstum bzw. Rezession

geprägten Umfeld bewegen sich Anleiherenditen und Aktien in die

gleiche Richtung. Gleichwohl sind die Rezessionsrisiken bei diesen

Bewertungen zweifelsohne bereits eingepreist. Wäre da nicht das

anhaltende Risiko eines systemischen Zusammenbruchs infolge der

Staatsschuldenkrise, würden wir Aktien sicherlich optimistischer

einschätzen. Entschlossenes Handeln aufseiten der

wirtschaftspolitisch Verantwortlichen könnte dieses Risiko

eliminieren und damit zu einem 15-20%igen Kursanstieg bei

europäischen Aktien sorgen.Insofern sind die Entwicklungen in

Griechenland und Italien sowie die Maßnahmen der EZB zwar ermutigend,

doch wir würden weitere Fortschritte in Richtung Fiskalunion

begrüßen. Eine solche Entwicklung ist zwar nicht gänzlich

ausgeschlossen, wird aber durch einzelstaatliche Wahlkampfinteressen

und anti-europäische Rhetorik behindert.

Vor diesem Hintergrund geht unser Basisszenario lediglich von

Renditen im mittleren einstelligen Bereich an den entwickelten

Aktienmärkten aus. Unsere Präferenz gilt 1. Japan, 2. den USA, 3.

Großbritannien und 4. der Eurozone (in dieser Reihenfolge).

Die Wahrscheinlichkeit von Abweichungen, ob positiv oder negativ,

ist jedoch recht hoch.

- Belastend ist vor allem das Risiko, dass die

Staatsschuldenkrise eine globale Rezession auslöst. Das würde 2012

zu einem deutlichen Rückgang der Erträge führen und einen Anstieg der

KGVs verhindern.

- Aufwärtspotenzial besteht, falls eine umfassende Lösung der

Euro-Krise erzielt werden kann. Dies würde eine deutliche Reduzierung

der Risikoaufschläge und somit günstigere Bewertungsparameter

bedeuten. Bei einem solchen Szenario hielte das globale Wachstum an

und die Ertragseinbußen in Europa wären begrenzt.

Die Aussichten für die Schwellenländermärkte sind indes besser.

2011 hatten diese Märkte enttäuscht. Das lag vor allem an der

strafferen Geldpolitik zu Beginn des Jahres, weltweiten

Wachstumssorgen und der zunehmenden Risikoaversion, die die

Rückführung ausländischen Kapitals anstieß. Osteuropäische und

lateinamerikanische Fonds büßten 2011 über 10% ihres Vermögens ein,

während die Kapitalzuflüsse auf die entwickelten Märkte stabil

blieben. Tatsächlich handelte es sich hierbei um die größten

Kapitalabflüsse seit 2008. Aufgrund ihrer überlegenen

Fundamentaldaten (u. a. geringe Verschuldung, höheres Wachstum,

größerer antizyklischer Spielraum, attraktive Bewertungen) dürften

EM-Aktien jedoch wieder aufholen. Eine geldpolitische Lockerung in

China könnte dabei als Auslöser für eine erneute Outperformance

fungieren. Mit Rückgang der Inflation in China ist das ein

realistisches Szenario.

Neben den Emerging Markets gibt es noch zwei weitere Themen, die

eine Outperformance anstoßen könnten. Da ist zunächst die Verlagerung

von den defensiven hin zu den zyklischen Sektoren zu nennen. Zwar

liegen die Bewertungen von Zyklikern im Vergleich zu defensiven

Werten bereits annähernd auf den Niveaus von vor der Rezession.

Letztlich dürfte das Timing der Trendwende jedoch von der

Ertragsdynamik abhängen. Trotz deutlicher Rating-Herabstufungen sind

die Bottom-up-Prognosen für das kommende Jahr immer noch zu

optimistisch. Wir erwarten daher, dass die Ertragsdynamik auf kurze

Sicht negativ bleibt. Nach unserer Einschätzung wird der Aufschwung

wohl im ersten Quartal 2012 einsetzen, wahrscheinlich in den USA. Das

dritte Thema ist das anhaltende Interesse an nachhaltigen bzw.

steigenden Dividenden. Nach unserem Dafürhalten können die Dividenden

auch bei moderaten Gewinnrückgängen stabil bleiben. Die Unternehmen

verfügen über die erforderlichen Mittel, und die Ausschüttungsquote

ist niedrig.

Allerdings ist die Situation nicht mehr so klar wie noch vor zwölf

Monaten:

- Durch das Anlegerinteresse an den Dividendenwerten von

Qualitätsunternehmen hat sich die relative Bewertung von einem Ab- zu

einem Aufschlag gewandelt.

- Zudem sei darauf hingewiesen, dass die Dividenden nicht in

jedem Sektor sicher sind. Die nachfolgende Tabelle illustriert unsere

Einschätzung des Dividendenrisikos der verschiedenen Sektoren.

- Ein weiterer Faktor ist, dass Unternehmen über genau das

verfügen, was Regierungen brauchen: Cash und die Fähigkeit, in

künftiges Wachstum zu investieren. Sofern sich die Wirtschaft also

mit Investitionen zurückhält, mag es sein, dass Regierungen die

Körperschaftsteuer

anheben.

- Und schließlich mag auch das öffentliche Rampenlicht bei der

Entscheidung über eine Dividendenerhöhung abschreckend wirken.

Originaltext: ING Investment Management

Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66684

Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66684.rss2

Pressekontakt:

ING Investment Management

Birgit Stocker

-Head of PR D/A/CH-

T: +49 69 50 95 49 - 15

e-mail: birgit.stocker@ingim.com

- Querverweis: Eine Aktienstrategie liegt in der digitalen

Pressemappe zum Download vor und ist unter

http://www.presseportal.de/dokumente abrufbar -

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.