BONN (dpa-AFX) - Bei der Deutschen Post geht es trotz Wirtschaftskrise weiter aufwärts. Vor allem das Asien-Geschäft und der Paketversand in der Heimat legen weiter zu. Während sich Weltmarktführer UPS von der schwächelnden Weltwirtschaft gebremst fühlt, schraubt der Logistikkonzern aus Bonn sogar seine Gewinnerwartungen herauf. 'Unsere Geschäfte laufen weiterhin erfreulich', sagte Vorstandschef Frank Appel am Donnerstag bei der Vorlage der Zahlen für das zweite Quartal. Trotz einer teuren Umsatzsteuernachzahlung rechnet die Konzernführung in diesem Jahr jetzt mit einem Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 2,6 bis 2,7 Milliarden Euro. Das sind 100 Millionen mehr als zuvor angekündigt.
An der Börse wurden die Nachrichten mit einem Kurssprung belohnt. Die Aktie des Dax-Konzerns legte am Vormittag um 3,11 Prozent auf 15,136 Euro zu. Commerzbank-Analyst Johannes Braun sieht die Einschätzung der Post zum Asien-Geschäft durch die jüngste Entwicklung bestätigt, nachdem negative Aussagen von UPS und dem niederländischen Konkurrenten TNT Express <2TN.FSE> hatten Zweifel aufkommen lassen.
WEITERES WACHSTUM ERWARTET
Die Post-Spitze erwartet weltweit weiterhin ein moderates Wirtschaftswachstum und im Unternehmen Verbesserungen bei Umsatz und Ergebnis. Im zweiten Quartal steigerte die Post ihren Umsatz auf 13,7 Milliarden Euro, rund sieben Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Das EBIT ging wegen der Steuernachzahlung um gut drei Prozent auf 543 Millionen Euro zurück. Der Überschuss sank um knapp 28 Prozent auf 201 Millionen Euro.
Beim operativen Ergebnis glich die Post die teure Umsatzsteuernachzahlung mit Sondergewinnen weitgehend aus: So verkaufte der Konzern sein inländisches Expressgeschäft in Australien und Neuseeland und löste Rückstellungen aus dem US-Geschäft auf, die er wegen einer verbesserten Entwicklung nicht mehr als notwendig erachtet. Dem Steuereffekt von 181 Millionen Euro beim EBIT stand daher ein Sondergewinn von 143 Millionen Euro gegenüber. Die deutschen Finanzbehörden hatten im Juni entschieden, dass die Post für die Jahre 1998 bis 2010 eine halbe Milliarde Euro Umsatzsteuer nachzahlen muss. Den Konzernüberschuss zog dieser Effekt um 260 Millionen Euro nach unten.
ASIEN-GESCHÄFT STIMMT OPTIMISTISCH
Seinen Optimismus für das laufende Jahr schöpft der Post-Vorstand ausgerechnet aus der Entwicklung in Asien - also dort, wo UPS und TNT zuletzt einen schwächen Trend ausgemacht hatten. 'Wir haben im Gegensatz zur Konkurrenz ein gutes Netzwerk in Asien und können vom innerasiatischen Handel profitieren', sagte Finanzchef Larry Rosen in einer Telefonkonferenz. Die Anhebung der Gewinnprognose des Konzerns beruht auf dem DHL-Geschäft, das nun auf ein EBIT von 2,0 Milliarden Euro kommen soll.
Der Rückgang des Briefaufkommens auf dem Heimatmarkt geht unterdessen weiter, wird allerdings durch den wachsenden Paketversand mehr als ausgeglichen. 'Wir erwarten, dass sich die Entwicklung fortsetzt', sagte Rosen. Im zweiten Quartal legten die Erlöse aus dem Paketversand um zwölf Prozent zu. Das EBIT der Briefsparte soll im laufenden Jahr weiterhin 1,0 bis 1,1 Milliarden Euro erreichen. Der Zentralbereich des Konzerns dürfte das Unternehmen allerdings wie bislang rund 400 Millionen Euro kosten./stw/fn/kja
An der Börse wurden die Nachrichten mit einem Kurssprung belohnt. Die Aktie des Dax
WEITERES WACHSTUM ERWARTET
Die Post-Spitze erwartet weltweit weiterhin ein moderates Wirtschaftswachstum und im Unternehmen Verbesserungen bei Umsatz und Ergebnis. Im zweiten Quartal steigerte die Post ihren Umsatz auf 13,7 Milliarden Euro, rund sieben Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Das EBIT ging wegen der Steuernachzahlung um gut drei Prozent auf 543 Millionen Euro zurück. Der Überschuss sank um knapp 28 Prozent auf 201 Millionen Euro.
Beim operativen Ergebnis glich die Post die teure Umsatzsteuernachzahlung mit Sondergewinnen weitgehend aus: So verkaufte der Konzern sein inländisches Expressgeschäft in Australien und Neuseeland und löste Rückstellungen aus dem US-Geschäft auf, die er wegen einer verbesserten Entwicklung nicht mehr als notwendig erachtet. Dem Steuereffekt von 181 Millionen Euro beim EBIT stand daher ein Sondergewinn von 143 Millionen Euro gegenüber. Die deutschen Finanzbehörden hatten im Juni entschieden, dass die Post für die Jahre 1998 bis 2010 eine halbe Milliarde Euro Umsatzsteuer nachzahlen muss. Den Konzernüberschuss zog dieser Effekt um 260 Millionen Euro nach unten.
ASIEN-GESCHÄFT STIMMT OPTIMISTISCH
Seinen Optimismus für das laufende Jahr schöpft der Post-Vorstand ausgerechnet aus der Entwicklung in Asien - also dort, wo UPS und TNT zuletzt einen schwächen Trend ausgemacht hatten. 'Wir haben im Gegensatz zur Konkurrenz ein gutes Netzwerk in Asien und können vom innerasiatischen Handel profitieren', sagte Finanzchef Larry Rosen in einer Telefonkonferenz. Die Anhebung der Gewinnprognose des Konzerns beruht auf dem DHL-Geschäft, das nun auf ein EBIT von 2,0 Milliarden Euro kommen soll.
Der Rückgang des Briefaufkommens auf dem Heimatmarkt geht unterdessen weiter, wird allerdings durch den wachsenden Paketversand mehr als ausgeglichen. 'Wir erwarten, dass sich die Entwicklung fortsetzt', sagte Rosen. Im zweiten Quartal legten die Erlöse aus dem Paketversand um zwölf Prozent zu. Das EBIT der Briefsparte soll im laufenden Jahr weiterhin 1,0 bis 1,1 Milliarden Euro erreichen. Der Zentralbereich des Konzerns dürfte das Unternehmen allerdings wie bislang rund 400 Millionen Euro kosten./stw/fn/kja