BERLIN (dpa-AFX) - Beschäftigte geraten oft unter erhöhten Arbeitsdruck, wenn es ohnehin Personalengpässe in ihrem Bereich im Betrieb gibt. Das geht aus einer neuen Studie des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) hervor, die der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt. 76 Prozent der Befragten, die über hohen Personalmangel in ihrem Arbeitsbereich berichten, müssen wegen des fehlenden Personals nach eigenen Angaben zusätzliche Aufgaben übernehmen. 60 Prozent berichten über erhöhtes Arbeitstempo zum Ausgleich der Folgen des Personalmangels - mit verschiedenen möglichen Folgen für die Gesundheit.
Für die neue Erhebung aus der Studienreihe "DGB-Index Gute Arbeit" waren mit einer Zufallsstichprobe 6985 abhängig Beschäftigte befragt worden. Von oft hohen Belastungen berichten etwa Lehrkräften, Beschäftigten in der Alten- und Krankenpflege oder auch Fahrzeugführerinnen und -führer.
Der Einfluss der Beschäftigten auf die eigene Arbeitsgestaltung sinkt dabei, wenn sie unter Personalengpässen in ihrer Firma leiden. Jeweils 57 Prozent geben an, dass sie aufgrund des Personalmangels Überstunden machen beziehungsweise ihre Arbeitszeiten an die betrieblichen Erfordernisse anpassen müssen. Für 30 Prozent führt der Personalmangel laut der Erhebung dazu, dass sie Aufgaben übernehmen müssen, für die sie nicht qualifiziert sind. Der Gewerkschaftsbund warnt vor negativen Auswirkungen - und zwar auf die Qualität der Leistungen für betroffenen Schülerinnen und Schüler, Patientinnen und Patienten oder Fahrgästen etwa von Bussen.