HAMBURG (dpa-AFX) - "Die Zeit" zu Unwort des Jahres/Lügenpresse:
"Die Konsequenz und der Mut von Journalisten, den jetzt die Kollegen der Libération zeigen, die der Charlie Hebdo-Redaktion Asyl gegeben haben, begründen die Glaubwürdigkeit der Medien und ihre konstituierende Wirkung in einer Demokratie. Eine Glaubwürdigkeit, die auch in Deutschland in den vergangenen Jahren gelitten hat. Man muss sich gegen das Naziwort der 'Lügenpresse' scharf verwahren. Die allermeisten deutschen Medien lügen nicht, sie machen aber Fehler, sie lassen gelegentlich Dinge aus und sind manchmal nicht transparent genug, woran wir alle arbeiten müssen. Denn wir leben vom Dialog, nicht von der Belehrung unserer Leser und Zuschauer. Und es gibt etwas, was zuletzt, gerade beim Hoch- und Runterschreiben von Politikern, weit schlimmer war als die gelegentliche Beleidigung zum Beispiel religiöser Gefühle: den Konformismus der Medien, der ein Bruder der Feigheit ist.