BERLIN (dpa-AFX) - Die Bundesregierung hat sich zurückhaltend zum Absturz der türkischen Lira und der Sorge vor einer Finanzkrise in dem Land geäußert. Die Bundesregierung habe selbstverständlich Interesse an einer wirtschaftlich stabilen Türkei, betonte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Man beobachte die Lage "durchaus aufmerksam". Eine Sprecherin von Finanzminister Olaf Scholz (SPD) betonte, ihr sei keine besondere Kommunikation oder mögliche Krisentreffen zwischen den G20-Staaten bekannt. Die Türkei ist Mitglied der Gemeinschaft der Industrie- und Schwellenländer.
Auf die Frage, ob die Verschärfung der Strafzölle auf Stahl und Aluminium durch US-Präsident Donald Trump den Absturz der Lira verschärft habe, sagte die Sprecherin: Solche Spekulationen werden wir hier nicht kommentieren." Auch zum Risiko für deutsche Banken und ihr Engagement in der Türkei wollte sie sich nicht äußern. In den vergangenen drei Handelstagen hatten die Papiere der türkischen Banken im Schnitt rund 17 Prozent an Wert verloren. Erstmals mussten zu Wochenbeginn zeitweise mehr als sieben Lira für einen US-Dollar und über acht Lira für einen Euro gezahlt werden. Absicherungen gegen einen Zahlungsausfall der Türkei wurden teurer. Am Montag kosteten Versicherungen für fünfjährige Staatsanleihen des Landes so viel wie seit der globalen Wirtschaftskrise 2009 nicht mehr.