Investing.com - Die Renditen der kurzfristigen Staatsanleihen Griechenlands sind am Montag gestiegen und der Aktienmarkt ist eingebrochen, als Athen und seine Kreditgeber ihre Diskussionen über das Rettungspaket fortsetzen.
Die Rendite der griechischen Zweijahresanleihen sind um 13:32 MEZ um 196 Basispunkte auf 10.32% gestiegen. Die Rendite hatte zwischenzeitlich ein Tageshoch von 11,247% erreicht, da es anscheinend kaum Fortschritte in den Diskussionen über Kürzungen der Ausgaben, der Renten und zu den faulen Krediten gibt.
Der Athener General-Composite Aktienindex lag um 13:26 MEZ um 1,2% im Minus.
Nachrichten am Wochenende hatten nahegelegt, dass Vertreter des Internationalen Währungsfonds (IWF) angedroht hatten, Griechenland in den Staatsbankrott zu treiben, um bei den Verhandlungen zu dem Rettungspaket am längeren Hebel zu sitzen.
Die IWF-Chefin Christine Lagarde hat die Anschuldigung als "Nonsens" bezeichnet, aber gesagt, sie glaube man sei noch "ein gutes Stück" von einem glaubwürdigen Programm entfernt.
Athen hofft, dass es bis zum 22. April zu einer Einigung kommen wird, sodass die Finanzminister der Eurozone das Abkommen auf dem Treffen der Eurogruppe in Amsterdam diskutieren könnten.
Das Büro des griechischen Premiers Alexis Tsipras hat am Montag darauf bestanden, dass die Verhandlungen zum Rettungspaket sofort abgeschlossen werden sollten.
“Die Verhandlungen müssen sofort zu einem Abschluss gebracht werden, ohne dass unrealistische Forderungen über die im Juli vereinbarten Maßnahmen hinaus gestellt werden" so die offizielle Stellungsnahme.
Aber ein Sprecher der Europäischen Union (EU) Margaritis Schinas sagte, dass Griechenland den Deal vom August vollständig umsetzen muss.
Wann genau die Überprüfung abgeschlossen sein wird ist unklar, wobei der Sprecher des deutschen Finanzministeriums Martin Jäger am Montag sagte, dass Berlin von einem Zeitpunkt Ende April oder Anfang Mai ausgehe.
Jäger sagte, dass Deutschland davon ausgehe, dass eine Lösung gefunden wird, stellte aber auch fest, dass es noch einiges zu tun gäbe.
Im Juni und Juli steht die Rückzahlung von mehr als 10 Milliarden Euro an griechischen Schuldenzahlungen an, womit der Zustimmung zum Rettungspaket eine Schlüsselrolle zukommt, damit Athen auf die zweite Tranche an Hilfen von dem dritten Rettungspaket für das Land zugreifen kann.