(neu: Lufthansa-Reaktion)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Fluggäste der Lufthansa müssen sich an diesem Freitag auf erhebliche Behinderungen einrichten: Die Flugbegleiter beginnen ihren Streik in Frankfurt am Main. Das teilte die Kabinengewerkschaft Ufo am späten Donnerstagabend mit. Der Ausstand des Kabinenpersonals soll demnach um 05.00 Uhr morgens beginnen und bis 13.00 Uhr dauern. Nach Angaben von Ufo-Sprecher Alexander Behrens sollen sowohl Kurz- als auch Langstreckenflüge betroffen sein. Gestreikt würde am Freitag ausschließlich auf dem Airport in Frankfurt.
Lufthansa hat ihre Gäste gebeten, sich über die Website www.lufthansa.com über den Status der eigenen Verbindung zu informieren. Die Fluggesellschaft wollte einen möglichst großen Teil ihres Flugplans fliegen, Vorrang haben dabei die Interkontinentalverbindungen.
LUFTHANSA: ZAHL DER VOM STREIK BETROFFENEN FLÜGE UNKLAR
Die Lufthansa habe für Freitag ab Frankfurt 840 Starts und Landungen geplant, sagte Lufthansa-Sprecher Jan Bärwalde. Darunter seien 140 von Regionalpartnern, die nicht betroffen seien. Eine konkrete Zahl für den betreffenden Streik-Zeitraum lasse sich nicht ausrechnen.
'Wir haben uns auf verschiedene Szenarien vorbereitet. Details können wir nicht bekanntgeben, weil wir uns auch eine gewisse Flexibilität vorbehalten wollen', erklärte Sprecher Bärwalde weiter. Vor allem für Langstreckenflüge bemüht sich die Lufthansa, Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten. So sollen etwa auch einige Langstreckenflüge bewusst verspätet werden, damit sie nicht mehr in die Streik-Zeit fallen. Zuvor hatte es bei der Lufthansa auch geheißen, kostenlose Umbuchungen auf andere Fluggesellschaften oder die Bahn seien im Streikfall möglich.
SCHEITERN LANGWIERIGER VERHANDLUNGEN
Die Gewerkschaft Ufo organisiert nach eigenen Angaben die Mehrheit der rund 19.000 Flugbegleiter bei der Lufthansa. Die Gewerkschaft hatte am Dienstag nach dem Scheitern langwieriger Verhandlungen den Streik ausgerufen, dem die Mitglieder schon vorab zugestimmt hatten. Ufo hat in den seit 13 Monaten andauernden Verhandlungen nach drei Jahren Nullrunden neben fünf Prozent höheren Entgelten unter anderem das Ende der Leiharbeit und Schutz gegen die Auslagerung von Jobs verlangt. Lufthansa plant hingegen mittelfristige Einsparungen bei den Personalkosten und will dafür unter anderem die Beförderungsstufen strecken.
Das Unternehmen wies die Darstellung der Ufo zurück, dass rund 2.000 Flugbegleiter in die geplante interne Billigfluglinie mit schlechteren Tarifbedingungen verlagert werden sollten. Mindestens 800 der vorgesehenen Kräfte kämen von der Tochter Germanwings, in der vergleichbare Tarifbedingungen bereits gelten.
GENAUE UHRZEIT UND ORTE OFFEN GELASSEN
Manche Fluggäste dürften von der späten Ankündigung am Freitag kalt erwischt werden. Ufo-Chef Nicoley Baublies hatte vor der spätabendlichen Ankündigung nicht nur den genauen Ort, sondern auch die Zahl der betroffenen Flughäfen offengelassen. 'Wenn die Lufthansa das weit vorher weiß, dann wird sie ihre Bemühungen, andere Airlines und Personal an bestreikte Flughäfen zu verschiffen, verstärken', meinte der Gewerkschafter. 'Und dann müssten wir in die Fläche gehen und noch mehr Gäste betreffen. Und das möchten wir derzeit noch vermeiden.'
Lufthansa und die verschiedenen Flughäfen hatten sich intensiv auf die Streiks der Stewards und Stewardessen vorbereitet. Bereits die erste unbestimmte Ankündigung vom Dienstag hatte zu Stornierungen und Umbuchungen geführt. Europas größte Fluggesellschaft wollte alle technischen Möglichkeiten nutzen, ihre Kunden über Flugausfälle zu informieren.
GEWERKSCHAFT FORDERT VERBESSERTES ANGEBOT
Die Gewerkschaft plant zunächst an einzelnen Standorten in Deutschland Arbeitsniederlegungen, die wegen der Vernetzung des Flugverkehrs schnell andernorts Auswirkungen haben könnten. Die Gewerkschaft will am Freitag die erste Streikwelle auswerten, bevor weitere Schritte eingeleitet werden. Baublies forderte die Lufthansa auf, ein verbessertes Angebot vorzulegen. 'Sollte das nicht passieren, haben wir auch flächendeckende und dauerhafte Streiks in der Schublade.' Auf der Ufo-Webseite hieß es: 'Es kann sein, dass dieser Arbeitskampf noch sehr lange dauern wird.'/ceb/DP/he
FRANKFURT (dpa-AFX) - Fluggäste der Lufthansa
Lufthansa hat ihre Gäste gebeten, sich über die Website www.lufthansa.com über den Status der eigenen Verbindung zu informieren. Die Fluggesellschaft wollte einen möglichst großen Teil ihres Flugplans fliegen, Vorrang haben dabei die Interkontinentalverbindungen.
LUFTHANSA: ZAHL DER VOM STREIK BETROFFENEN FLÜGE UNKLAR
Die Lufthansa habe für Freitag ab Frankfurt 840 Starts und Landungen geplant, sagte Lufthansa-Sprecher Jan Bärwalde. Darunter seien 140 von Regionalpartnern, die nicht betroffen seien. Eine konkrete Zahl für den betreffenden Streik-Zeitraum lasse sich nicht ausrechnen.
'Wir haben uns auf verschiedene Szenarien vorbereitet. Details können wir nicht bekanntgeben, weil wir uns auch eine gewisse Flexibilität vorbehalten wollen', erklärte Sprecher Bärwalde weiter. Vor allem für Langstreckenflüge bemüht sich die Lufthansa, Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten. So sollen etwa auch einige Langstreckenflüge bewusst verspätet werden, damit sie nicht mehr in die Streik-Zeit fallen. Zuvor hatte es bei der Lufthansa auch geheißen, kostenlose Umbuchungen auf andere Fluggesellschaften oder die Bahn seien im Streikfall möglich.
SCHEITERN LANGWIERIGER VERHANDLUNGEN
Die Gewerkschaft Ufo organisiert nach eigenen Angaben die Mehrheit der rund 19.000 Flugbegleiter bei der Lufthansa. Die Gewerkschaft hatte am Dienstag nach dem Scheitern langwieriger Verhandlungen den Streik ausgerufen, dem die Mitglieder schon vorab zugestimmt hatten. Ufo hat in den seit 13 Monaten andauernden Verhandlungen nach drei Jahren Nullrunden neben fünf Prozent höheren Entgelten unter anderem das Ende der Leiharbeit und Schutz gegen die Auslagerung von Jobs verlangt. Lufthansa plant hingegen mittelfristige Einsparungen bei den Personalkosten und will dafür unter anderem die Beförderungsstufen strecken.
Das Unternehmen wies die Darstellung der Ufo zurück, dass rund 2.000 Flugbegleiter in die geplante interne Billigfluglinie mit schlechteren Tarifbedingungen verlagert werden sollten. Mindestens 800 der vorgesehenen Kräfte kämen von der Tochter Germanwings, in der vergleichbare Tarifbedingungen bereits gelten.
GENAUE UHRZEIT UND ORTE OFFEN GELASSEN
Manche Fluggäste dürften von der späten Ankündigung am Freitag kalt erwischt werden. Ufo-Chef Nicoley Baublies hatte vor der spätabendlichen Ankündigung nicht nur den genauen Ort, sondern auch die Zahl der betroffenen Flughäfen offengelassen. 'Wenn die Lufthansa das weit vorher weiß, dann wird sie ihre Bemühungen, andere Airlines und Personal an bestreikte Flughäfen zu verschiffen, verstärken', meinte der Gewerkschafter. 'Und dann müssten wir in die Fläche gehen und noch mehr Gäste betreffen. Und das möchten wir derzeit noch vermeiden.'
Lufthansa und die verschiedenen Flughäfen hatten sich intensiv auf die Streiks der Stewards und Stewardessen vorbereitet. Bereits die erste unbestimmte Ankündigung vom Dienstag hatte zu Stornierungen und Umbuchungen geführt. Europas größte Fluggesellschaft wollte alle technischen Möglichkeiten nutzen, ihre Kunden über Flugausfälle zu informieren.
GEWERKSCHAFT FORDERT VERBESSERTES ANGEBOT
Die Gewerkschaft plant zunächst an einzelnen Standorten in Deutschland Arbeitsniederlegungen, die wegen der Vernetzung des Flugverkehrs schnell andernorts Auswirkungen haben könnten. Die Gewerkschaft will am Freitag die erste Streikwelle auswerten, bevor weitere Schritte eingeleitet werden. Baublies forderte die Lufthansa auf, ein verbessertes Angebot vorzulegen. 'Sollte das nicht passieren, haben wir auch flächendeckende und dauerhafte Streiks in der Schublade.' Auf der Ufo-Webseite hieß es: 'Es kann sein, dass dieser Arbeitskampf noch sehr lange dauern wird.'/ceb/DP/he