LONDON/FRANKFURT (dpa-AFX) - Die britische Notenbank wird ihre Geldpolitik vorerst nicht weiter lockern. Sowohl das Volumen der Anleihekäufe als auch der Leitzins bleiben unverändert, wie der geldpolitische Ausschuss der Bank of England am Donnerstag in London mitteilte.
Bankvolkswirte hatten mehrheitlich mit den Entscheidungen gerechnet, obwohl sich einige Ausschussmitglieder seit längerem für eine zusätzliche Lockerung aussprechen. Das britische Pfund legte zu Euro und US-Dollar moderat zu.
Der Leitzins, zu dem sich die britischen Geschäftsbanken bei der Bank of England refinanzieren können, liegt seit mittlerweile mehr als vier Jahren auf dem Rekordtief von 0,5 Prozent. Das Volumen des Anleihekaufprogramms beträgt 375 Milliarden Pfund.
Obwohl die britische Wirtschaft angeschlagen bleibt, hatten die jüngsten Konjunkturdaten Anlass zur Hoffnung gegeben. Der befürchtete Rückfall in die Rezession konnte im ersten Quartal vermieden werden und die letzte Ausgabe des Einkaufsmanagerindex hatte positiv überraschen können. Auch die am Vormittag vor dem Zinsentscheid veröffentlichten Daten zur Industrieproduktion im März fielen besser als erwartet aus.
'Die Wahrscheinlichkeit weiterer Anleihekäufe ist dadurch gesunken', sagte Commerzbank-Experte Peter Kinsella. Die Renditen britischer Staatstitel seien ohnehin am Tiefpunkt, so dass man sich fragen müsse, ob die Geldpolitik in Großbritannien ihre Grenzen erreicht hat.
Die Wachstumsprognosen, die erst eine Woche später veröffentlicht werden, sollten laut Commerzbank nur leicht gesenkt werden. Ab dem 1. Juli wird zudem Mark Carney, derzeit Vorsitzender der Bank of Canada, Chef der Bank of England. Er wird diesen Posten vom derzeitigen Amtsträger Mervyn King übernehmen.
Deshalb drehe sich die geldpolitische Debatte, so Analyst Kinsella, mittlerweile ohnehin nicht mehr so sehr um weitere Anleihekäufe, sondern um die Frage, welche Strategien der neue BoE-Chef mitbringen wird. Carney gilt als aufgeschlossen gegenüber neuen Wegen der Geldpolitik, wie der Verfolgung nominaler Wachstumsziele, bei der die Inflation vernachlässigt wird./hbr/rum
Bankvolkswirte hatten mehrheitlich mit den Entscheidungen gerechnet, obwohl sich einige Ausschussmitglieder seit längerem für eine zusätzliche Lockerung aussprechen. Das britische Pfund legte zu Euro und US-Dollar moderat zu.
Der Leitzins, zu dem sich die britischen Geschäftsbanken bei der Bank of England refinanzieren können, liegt seit mittlerweile mehr als vier Jahren auf dem Rekordtief von 0,5 Prozent. Das Volumen des Anleihekaufprogramms beträgt 375 Milliarden Pfund.
Obwohl die britische Wirtschaft angeschlagen bleibt, hatten die jüngsten Konjunkturdaten Anlass zur Hoffnung gegeben. Der befürchtete Rückfall in die Rezession konnte im ersten Quartal vermieden werden und die letzte Ausgabe des Einkaufsmanagerindex hatte positiv überraschen können. Auch die am Vormittag vor dem Zinsentscheid veröffentlichten Daten zur Industrieproduktion im März fielen besser als erwartet aus.
'Die Wahrscheinlichkeit weiterer Anleihekäufe ist dadurch gesunken', sagte Commerzbank-Experte Peter Kinsella. Die Renditen britischer Staatstitel seien ohnehin am Tiefpunkt, so dass man sich fragen müsse, ob die Geldpolitik in Großbritannien ihre Grenzen erreicht hat.
Die Wachstumsprognosen, die erst eine Woche später veröffentlicht werden, sollten laut Commerzbank nur leicht gesenkt werden. Ab dem 1. Juli wird zudem Mark Carney, derzeit Vorsitzender der Bank of Canada, Chef der Bank of England. Er wird diesen Posten vom derzeitigen Amtsträger Mervyn King übernehmen.
Deshalb drehe sich die geldpolitische Debatte, so Analyst Kinsella, mittlerweile ohnehin nicht mehr so sehr um weitere Anleihekäufe, sondern um die Frage, welche Strategien der neue BoE-Chef mitbringen wird. Carney gilt als aufgeschlossen gegenüber neuen Wegen der Geldpolitik, wie der Verfolgung nominaler Wachstumsziele, bei der die Inflation vernachlässigt wird./hbr/rum