KÖLN (dpa-AFX) - Herber Rückschlag für Deutz F:DEZ: Der Motorenhersteller muss Millionen für defekte Produkte zurücklegen und kann sein Gewinnziel nicht mehr erreichen. Weil außerdem die Bestellungen hinter den Erwartungen zurückbleiben, wird auch das angepeilte Umsatzwachstum deutlich verfehlt. Deutz-Aktien sackten am Dienstag als schwächster Wert im SDax um mehr als acht Prozent ab.
Im dritten Quartal musste der Konzern für Gewährleistungsfälle 20,4 Millionen Euro in die Hand nehmen, wie Deutz mitteilte. Vor allem bei Motoren aus dem Jahr 2011 habe es ungewöhnlich viele Ausfälle wegen Abnutzungserscheinungen gegeben, sagte ein Deutz-Sprecher. In den nächsten Jahren rechne das Unternehmen mit weiteren Fällen. Diese sollten mit der Rückstellung aus dem dritten Quartal aber abgedeckt sein, hieß es.
Vor Zinsen und Steuern (Ebit) blieben zwischen Juli und September nur noch 2,7 Millionen Euro Gewinn übrig. Das waren gerade einmal 0,6 Prozent des Umsatzes - ohne die Rückstellungen hätte diese Kennzahl indes 5,4 Prozent erreicht. Ursprünglich wollte Deutz dieses Jahr mehr als vier Prozent des Umsatzes als Ebit verbuchen. Ein neues Gewinnziel und weitere Details will der Vorstand bei der vollständigen Zahlenvorlage für das dritte Quartal am 6. November bekanntgeben.
DZ-Bank-Analyst Jasko Terzic sprach von einer "sehr harten" Gewinnwarnung. Denn der enttäuschende Auftragseingang lässt auch das Umsatzziel platzen. Nachdem die Bestellungen schon im zweiten Quartal gut ein Viertel unter dem Vorjahreswert lagen, sackten sie zwischen Juli und September erneut um mehr als acht Prozent ab. Statt mindestens zehn Prozent Umsatzwachstum traut sich Deutz dieses Jahr deswegen nur noch drei Prozent auf 1,5 Milliarden Euro zu.tb