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ROUNDUP: Deutsche Zweijahres-Rendite fällt erstmals auf null Prozent

Veröffentlicht am 30.05.2012, 18:45
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Euro-Schuldenkrise sorgt an den Finanzmärkten für immer skurrilere Kapriolen: Am Mittwochabend sank die Rendite für zweijährige deutsche Staatsanleihen erstmals auf genau null Prozent. Damit erhalten Anleger, die in diese Papiere investieren, unter dem Strich keinen einzigen Cent an Zinsen. Unter Berücksichtigung der Inflation ergeben sich sogar deutliche Verluste. Experten vergleichen diesen Effekt mit einer Art 'Kontoführungsgebühr', die verunsicherte Investoren wegen der Euro-Schuldenkrise bereit sind zu zahlen. Deutschland gilt an den Finanzmärkten als einer der letzten verlässlichen staatlichen Kreditnehmer.

Was die Anleger ärgert, freut den Finanzminister. Der Bund kann sich zurzeit faktisch zum Nulltarif frisches Kapital besorgen. Jüngster Höhepunkt war eine Versteigerung neuer Staatsanleihen: Vergangene Woche begab der Bund zum ersten Mal eine Schatzanweisung mit zwei Jahren Laufzeit, deren Kupon null Prozent betrug. Mit anderen Worten: Die neue Anleihe sieht keine Zinszahlungen vor. Das war ein Novum, da Anleger bei derartigen Staatsanleihen bislang immer Zinsen überwiesen bekamen.

Berücksichtigt man darüber hinaus die Inflation, macht der Bund schon seit langem ein sehr gutes Geschäft mit seiner Kreditaufnahme. Denn real oder preisbereinigt, das heißt unter Berücksichtigung der Geldentwertung, muss der Finanzminister den Anlegern bei Fälligkeit der Anleihe einen geringeren Betrag zurückzahlen, als er überhaupt aufgenommen hat. Dies entspricht den inflationsbedingten Verlusten der Investoren. Diese sogenannte 'reale Rendite' ist in Deutschland über alle Laufzeiten hinweg negativ. Das heißt, das Kapital der Anleger schmilzt über die Laufzeit dahin.

Die schier endlose Kursrally am deutschen Anleihemarkt setzte sich zur Wochenmitte auch in den längeren Laufzeiten fort. In allen Laufzeitbereichen, also bis hin zu dreißig Jahren, sanken die Renditen auf neue Rekordtiefstände. Im richtungsweisenden Zehnjahresbereich sank der Effektivzins für deutsche Staatstitel auf ein historisches Tief von 1,26 Prozent. Und selbst für dreißigjährige Schulden muss der Bund mit 1,8 Prozent derzeit nicht viel mehr an Zinsen zahlen. Zum Vergleich: Krisenländer wie Spanien und Italien müssen selbst in sehr kurzen Laufzeiten von zwei Jahren oder weniger mehr als das doppelte bieten wie Deutschland für dreißig Jahre./bgf/jkr

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