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ROUNDUP: Douglas-Aktionäre kommt Thalia teuer zu stehen

Veröffentlicht am 21.03.2012, 13:29
ESSEN (dpa-AFX) - Die Sanierung der Douglas -Tochter Thalia wird im laufenden Jahr auch die Aktionäre des Handelskonzerns teuer zu stehen kommen. Wegen der notwendig werdenden Wertberichtigungen und Rückstellungen für die Buchgruppe müsse Douglas beim Ergebnis in diesem Jahr kräftig zurückstecken, sagte Vorstandschef Henning Kreke am Mittwoch auf der Hauptversammlung in Essen. Dies werde auch Auswirkungen auf die Dividende haben - bis hin zu einer einmaligen Aussetzung. Über den Dividendenvorschlag für das Geschäftsjahr 2011/12 (Ende September) werden Aufsichtsrat und Vorstand im Dezember beraten. Für das zurückliegende Jahr sollen die Anteilseigner wie im Jahr zuvor eine Gewinnbeteiligung von 1,10 Euro je Aktie erhalten.

Durch die starke Konkurrenz aus dem Internet ist die Douglas-Buchtochter in Schieflage geraten und kann ihre Kapitalkosten nicht mehr verdienen. Immer mehr Kunden kaufen Bücher oder DVDs lieber übers Internet. „Tatsache ist, dass der Online-Händler Amazon mittlerweile auch in Deutschland die Marktführerschaft im Buchhandel übernommen hat - mit anhaltend hohen Zuwachsraten“, sagte Kreke. Douglas will jetzt die Fläche der Buchhandlungen zurechtstutzen, auch Schließungen sind möglich.

AKTIONÄRE SAUER ÜBER SCHLINGERKURS

Den gut 1.000 Aktionären in der Essener Gruga-Halle stieß aber vor allem die unklare Zukunft des Unternehmens sauer auf. „Es gibt offenbar keine Strategie und kein Konzept. Alles klingt sehr nach ungelegten Eiern“, kritisierte Aktionärsschützerin Jella Benner-Heinacher von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz die Douglas-Führung. Auch Ingo Speich, Portfoliomanager der Union Investment, ärgerte sich über die „desaströse Informationspolitik“ des Unternehmens. Zudem widerspreche der „Familienklüngel“ bei Douglas den Grundsätzen der Corporate Governance.

Anfang des Jahres hatte die Gründerfamilie Kreke mitgeteilt, dass sie ihren Anteil und damit ihren Einfluss bei Douglas ausbauen wolle. Jörn und Henning Kreke halten derzeit gut 12 Prozent an dem Unternehmen. Helfen sollen bei dem Unterfangen Finanzinvestoren. Seitdem wird in der Öffentlichkeit über ein baldiges Übernahmeangebot an die Douglas-Aktionäre und einen anschließenden Rückzug des Unternehmens von der Börse spekuliert. Die im Mdax notierte Aktie ist seit Januar im Aufwind. Am Mittwoch lag sie jedoch leicht im Minus mit 0,7 Prozent und kostete 36,42 Euro.

Viel mehr Klarheit erhielten die Aktionäre darüber aber auch am Mittwoch zunächst nicht. „Es ist noch nicht absehbar, ob und wann es zu einer Übernahme kommt“, sagte Aufsichtsratschef Jörn Kreke. Im Aufsichtsrat sei dazu kein Beschluss gefasst worden. Auch gebe es „keinen Masterplan“ für einen Börsenrückzug. Ausschließen wollte dies Sohn Henning gleichwohl nicht: „Dies ist kein Szenario, das wir im Ergebnis ablehnen würden. Ein Delisting stünde aber - wenn überhaupt - ganz am Ende einer langwierigen Entwicklung.

MÜLLER SCWEIGT WEITER ZU SEINEN ABSICHTEN

Ein Zünglein an der Waage dürfte bei solchen Plänen der Drogerieunternehmer Erwin Müller sein, der sich an das Hagener Traditionsunternehmen heranpirscht. Seinen Anteil an Douglas von derzeit gut zehn Prozent kann er in diesem Jahr noch über Optionsgeschäfte auf eine Sperrminorität von über 25 Prozent ausbauen. Müller, der selbst auch auf der Hauptversammlung anwesend war, hält sich aber zu seinen Plänen bedeckt. „Es gibt nichts zu sagen“, sagte er auf Nachfrage. Auch Douglas selbst hat keine Ahnung, was den Ulmer Unternehmer umtreibt. „Hand aufs Herz: wir wissen es nicht“, sagte Kreke. Er kenne nur die frühere Absichtserklärung von Müller, mit den Douglas-Parfümerien in den Bereichen Logistik und Einkauf zusammenarbeiten zu wollen. Allerdings würden die Unternehmenskulturen von Müller und Douglas auf unterschiedlichen Werten aufbauen, sagte Kreke.

Der Douglas-Chef gab bei der Gelegenheit auch die Umsätze für die ersten fünf Monate bekannt. Im Gesamtkonzern stiegen sie um 1,3 Prozent auf rund 1,7 Milliarden Euro. Gut lief es für Douglas weiterhin in Deutschland, während das Auslandsgeschäft schwächelte. Ihren Umsatz steigern konnten die Parfümerien, die Süßwarenläden Hussel und vor allem die Schmucktochter Christ. Bei den Modehäusern AppelrathCüpper und bei Thalia gingen die Erlöse hingen zurück. Für das Gesamtjahr erwartet Douglas eine leichte Steigerung des Konzernumsatzes auf über 3,4 Milliarden Euro./she/wiz

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