😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP: Europa spannt riesigen Rettungsschirm gegen Schuldenkrise

Veröffentlicht am 08.10.2012, 17:58
Aktualisiert 08.10.2012, 18:00
LUXEMBURG (dpa-AFX) - Europa hat erstmals eine felsenfeste 'Brandmauer' von 700 Milliarden Euro gegen die Schuldenkrise: Die Euro-Kassenhüter haben dazu den neuen Rettungsfonds ESM offiziell aus der Taufe gehoben. Bei der konstituierenden Sitzung verabschiedeten die Minister am Montag in Luxemburg die Satzung und bestellten das Direktorium.

'Von heute an ist der ESM einsatzfähig', sagte der Chef des ständigen Rettungsschirms, der Deutsche Klaus Regling. Erste Anwärter für Hilfsmilliarden aus dem Luxemburger Topf mit einem Kreditvolumen von 500 Milliarden Euro sind marode spanische Banken. Ihnen war bereits im Juli ein Betrag von bis 100 Milliarden Euro zugesagt worden - davon werden aber voraussichtlich nur etwa 40 Milliarden Euro von den Europäern benötigt.

JUNCKER: EFFEKTIVE BRANDMAUER

Der Inselstaat Zypern ist auch potenzieller Kandidat für Hilfen aus dem ESM - es wird mit einem baldigen Gesuch für ein Vollprogramm für den Gesamtstaat gerechnet. Im Gegenzug für Hilfen müssen Empfänger präzise Auflagen erfüllen.

Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker, der auch den Gouverneursrat der neuen Finanzinstitution führt, resümierte: 'Die Euro-Zone ist jetzt mit einer permanenten und effektiven Brandmauer ausgestattet.'

SCHÄUBLE: ES GEHT SCHRITT FÜR SCHRITT VORAN

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sagte: 'Es zeigt, dass wir Schritt vor Schritt vorankommen.' Der dauerhafte Stabilisierungsmechanismus trete in Kraft, 'so wie wir das immer gesagt haben'. Schäuble fügte hinzu: 'Und das zeigt: Wir sind berechenbar, wir sind verlässlich, und irgendwann werden es die Finanzmärkte auch begreifen.'

Zum Vergabeumfang von 500 Milliarden Euro des ESM kommen noch Restmittel von rund 200 Milliarden Euro aus dem befristeten Vorgängerschirm EFSF. Im Gegensatz zum Vorgänger ist der ESM eine internationale Finanzorganisation, die im übernächsten Jahr 80 Milliarden Euro eingezahltes Kapital haben wird. Der EFSF wird vorerst noch weiterlaufen. Aus seinen Töpfen werden wie bisher Programme für Portugal, Irland und Griechenland geleistet.

Der luxemburgische Kassenhüter Luc Frieden sagte: 'Falls etwas schiefgeht, haben wir jetzt einen Feuerlöscher, um einzuspringen.' Die Lage sehe wesentlich ruhiger aus als noch vor zwei Jahren. Seine österreichische Amtskollegin Maria Fekter sprach mit Blick auf den ESM von einem 'Rieseninstrumentarium'.

FONDS KANN AUCH BANKEN HELFEN

Wesentliche Entscheidungen trifft künftig der Gouverneursrat, der sich aus den Finanzministern der 17 Euro-Staaten zusammensetzt. Der neue Krisenfonds kann finanzschwachen Länder Hilfskredite geben oder deren Anleihen auf den Finanzmärkten aufkaufen. Es gibt auch die Möglichkeit eines vorbeugenden Programms mit einer Kreditlinie. Wenn die zentrale europäische Bankenaufsicht steht, wird der Fonds auch notleidenden Banken direkte Finanzspritzen geben können. Die genauen Bedingungen dafür sind noch umstritten.

Mehrere Minister sagten, Madrid habe bisher über das Bankenprogramm hinaus keine weitere Hilfen von den Europartnern zur Stabilisierung angefragt. Schäuble sagte dazu: 'Die spanische Regierung sagt, sie braucht kein Hilfsprogramm. Spanien macht alles, was notwendig ist: In der Finanzpolitik, in den Strukturreformen.'/asn/mt/cb/DP/jkr

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.