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ROUNDUP: Geldmenge im Euroraum wächst stark - Kreditvergabe schwach

Veröffentlicht am 28.11.2012, 11:54
FRANKFURT (dpa-AFX) - Trotz Rezession hat das Geldmengenwachstum im Euroraum stark angezogen. Nach Zahlen der Europäischen Zentralbank (EZB) vom Mittwoch stieg das breitangelegte Geldmengenaggregat M3 im Oktober zum Vorjahresmonat um 3,9 Prozent. Das ist die höchste Jahresrate seit April 2009, also seit dreieinhalb Jahren. Zudem legte das Wachstum im Vergleich zum Vormonat September, als die Rate bei 2,6 Prozent gelegen hatte, deutlich zu. Von August bis Oktober erhöhte sich M3 um 3,1 Prozent.

Die Zahlen könnten Wasser auf die Mühlen von EZB-Kritikern sein, die angesichts der massiven Geldflut vor Inflationsgefahren warnen. Bankvolkswirte interpretierten die Daten jedoch positiv. 'Beginnt die Geldpolitik der EZB langsam zu wirken', fragt Berenberg-Ökonom Christian Schulz in einem Kommentar. Hintergrund: Verglichen mit Zeiten vor der Finanzkrise 2008, als die M3 mit Jahresraten von zehn Prozent und mehr gewachsen war, expandiert die Geldmenge nach wie vor schwach. Ein Grund ist die seither schwache Konjunkturentwicklung. Schulz zufolge könnte das stärkere Geldmengenwachstum für einen günstigeren Konjunkturausblick sprechen. Zumal auch das Wachstum der enger gefassten Geldmenge M1 - ein Konjunkturindikator - zulegte.

Hiergegen spricht allerdings die nach wie vor sehr verhaltene Kreditvergabe der Banken. Sie war im Oktober abermals rückläufig. Zum Vorjahresmonat ergibt sich ein Rückgang um 0,7 Prozent. Im Monatsvergleich gaben die Unternehmenskredite weiter nach. Sie sanken von September auf Oktober um acht Milliarden Euro. Die Kreditvergabe an private Haushalte legte hingegen um vier Milliarden Euro zu. 'Das Bild bleibt schwach, eine Wende zum Besseren ist nicht in Sicht', kommentierte Commerzbank-Experte Michael Schubert.

Allerdings lenkte Schubert den Blick auf einen Trend, der schon seit längerem zu beobachten ist. Unternehmen im Währungsraum beschaffen sich Fremdkapital zusehends lieber über die Ausgabe eigener Anleihen als in Form von Bankkrediten. Dies ist eine Folge der Finanz- und Schuldenkrise, die Unternehmensanleihen verglichen mit anderen festverzinslichen Wertpapieren attraktiver macht. So erbringen Anleihen von Unternehmen eine deutlich höhere Rendite als beispielsweise Schuldtitel robuster Euro-Kernländer. Experte Schubert verweist zudem auf die immer strengeren Bedingungen, zu denen Banken Kredite ausreichen. Auch dies lastet auf der Darlehensvergabe./bgf/jsl

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