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ROUNDUP: Kreditvergabe im Euroraum wieder rückläufig - M3 legt deutlich zu

Veröffentlicht am 28.03.2012, 11:29
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Geldschwemme der Europäischen Zentralbank (EZB) erzielt zumindest am Kreditmarkt noch keine einschlagende Wirkung. So ist die umlaufende Kreditmenge im Februar abermals gesunken, wie aus Zahlen der EZB vom Mittwoch hervorgeht. Im Monatsvergleich sank die Kreditvergabe an private Haushalte und Unternehmen im Euroraum um 11 Milliarden Euro. Das ist zwar deutlich weniger als der starke Rücksetzer von 73 Milliarden Euro, der im Dezember auftrat und Ängste vor einer Kreditklemme im Währungsraum schürte. Nach der Stabilisierung im Januar können die Zahlen aber nur enttäuschen.

Dem abermaligen Kreditrückgang steht eine spürbare Ausweitung der Geldmenge M3 entgegen. Sie stieg im Februar um 2,8 Prozent und damit deutlich stärker als erwartet. Zudem hat sich das Wachstum nach 2,5 Prozent im Januar spürbar beschleunigt. Auch im aussagekräftigeren Dreimonatszeitraum (Dezember bis Februar) legte das Wachstum merklich von 2,0 auf 2,3 Prozent zu.

KREDITVERGABE SINKT

'Zwischen der umlaufenden Geldmenge und dem Kreditwachstum besteht zurzeit eine hohe Diskrepanz', sagte EZB-Experte Michael Schubert von der Commerzbank der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. 'Die EZB kann mit diesem Ergebnis überhaupt nicht zufrieden sein.' Hintergrund: Zur Abwehr einer Kreditklemme hat die Notenbank seit Dezember rund eine Billion Euro an die Geschäftsbanken für drei Jahre ausgereicht. Der gewünschte Effekt einer höheren Kreditvergabe der Banken scheint bisher komplett auszubleiben, äußerte sich Berenberg-Ökonom Christian Schulz.

Diese Einschätzung wird durch die EZB-Zahlen untermauert: Die Kreditvergabe an private Haushalte stagnierte im Februar, während sie im Unternehmensbereich sogar um drei Milliarden Euro zurückging. 'Die Daten sind alles andere als rosig. Sie zeigen, dass die Maßnahmen der EZB noch nicht in der Realwirtschaft ankommen', so Commerzbank-Experte Schubert. Auf der anderen Seite seien die Daten aber auch Ausfluss einer nach wie vor verhaltenen Kreditnachfrage insbesondere in Südeuropa. Hier dürften insbesondere die starken Sparbemühungen und die schwache Konjunktur den Bedarf an Krediten dämpfen.

GELDSCHWEMME VERFEHLT REALWIRTSCHAFT

'Vermutlich wird es auch noch eine Weile dauern, bis die starke Liquiditätsversorgung der EZB bei Verbrauchern und Unternehmen ankommt', ergänzte Schubert. Berenberg-Experte Schulz resümierte, die Geldschwemme der EZB habe zwar Liquiditätsengpässe im Finanzsektor verhindert und die Lage an den Anleihemärkten finanzschwacher Euro-Länder verbessert. In der Realwirtschaft aber sei bisher kaum etwas davon zu spüren./bgf/hbr

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