FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Deutsche Lufthansa hat ihr Sorgenkind British Midland (BMI) an die International Airlines Group (IAG) losgeschlagen. Der Kaufvertrag mit der Muttergesellschaft von British Airways und Iberia sei unterzeichnet worden, teilte der Konzern am Donnerstag mit. Geld wird die Lufthansa angesichts der finanziellen Lage bei BMI aber nicht bekommen.
Der Bruttokaufpreis beträgt zwar 207 Millionen Euro. Unter Berücksichtigung der vereinbarten Anpassungen werde der Nettokaufpreis jedoch voraussichtlich deutlich negativ ausfallen, teilte die Lufthansa mit. Die Transaktion soll sich jedoch nach rund einem Jahr für die Lufthansa amortisieren. Die deutsche Fluggesellschaft wird zudem den Pensionsfonds der BMI übernehmen.
KURSGEWINNE FÜR LUFTHANSA UND IAG
Am Aktienmarkt wurde die Mitteilung mit Kursgewinnen quittiert. Die Lufthansa-Aktie sprang am Vormittag in einem freundlichen Umfeld um 1,46 Prozent auf 9,158 Euro. Die Konditionen des Vertrages seien zwar weitgehend bekannt gewesen, sagte ein Händler. Dennoch habe die Lufthansa den Verkauf nun abgeschlossen und das helfe dem Aktienkurs nun. IAG-Papiere zogen um knapp 2 Prozent an.
Die Lufthansa trennt sich mit BMI von einem jahrelangen Verlustbringer. Der Konzern hatte die Airline Mitte 2009 übernommen und seither nicht in die Gewinnzone gebracht. In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres flog die Tochter einen operativen Verlust von 154 Millionen Euro ein - das sind 71 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
STANDORT HEATHROW IM BLICK DER KARTELLWÄCHTER
Für die British Airways-Mutter IAG sind vor allem die zahlreichen Start- und Landerechte am Londoner Flughafen Heathrow interessant. Die Gesellschaft erhält nach eigenen Angaben durch den Kauf bis zu 56 dieser so genannten Slots pro Tag zusätzlich. Der Standort Heathrow gilt als wichtiges Sprungbrett für die Transatlantik-Routen. Neben IAG hatte auch die Fluglinie Virgin Atlantic des Milliardärs Richard Branson um BMI gebuhlt.
Die Lufthansa hofft nun, die Transaktion im ersten Quartal des neuen Jahres abschließen zu können. Die Genehmigung der Kartellbehörden steht aber noch aus. Beobachter gehen davon aus, dass die Aufsichtsbehörden einen besonderen Blick auf die Wettbewerbslage in Heathrow haben werden. Virgin-Eigner Branson hatte bereits gewarnt, dass IAG dort bereits sehr dominant sei. Am Donnerstag ließ Virgin mitteilen, man werde die Kartellbehörden auffordern, den Deal zwischen Lufthansa und IAG zu stoppen./she/jha/tw
Der Bruttokaufpreis beträgt zwar 207 Millionen Euro. Unter Berücksichtigung der vereinbarten Anpassungen werde der Nettokaufpreis jedoch voraussichtlich deutlich negativ ausfallen, teilte die Lufthansa mit. Die Transaktion soll sich jedoch nach rund einem Jahr für die Lufthansa amortisieren. Die deutsche Fluggesellschaft wird zudem den Pensionsfonds der BMI übernehmen.
KURSGEWINNE FÜR LUFTHANSA UND IAG
Am Aktienmarkt wurde die Mitteilung mit Kursgewinnen quittiert. Die Lufthansa-Aktie sprang am Vormittag in einem freundlichen Umfeld um 1,46 Prozent auf 9,158 Euro. Die Konditionen des Vertrages seien zwar weitgehend bekannt gewesen, sagte ein Händler. Dennoch habe die Lufthansa den Verkauf nun abgeschlossen und das helfe dem Aktienkurs nun. IAG-Papiere zogen um knapp 2 Prozent an.
Die Lufthansa trennt sich mit BMI von einem jahrelangen Verlustbringer. Der Konzern hatte die Airline Mitte 2009 übernommen und seither nicht in die Gewinnzone gebracht. In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres flog die Tochter einen operativen Verlust von 154 Millionen Euro ein - das sind 71 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
STANDORT HEATHROW IM BLICK DER KARTELLWÄCHTER
Für die British Airways-Mutter IAG sind vor allem die zahlreichen Start- und Landerechte am Londoner Flughafen Heathrow interessant. Die Gesellschaft erhält nach eigenen Angaben durch den Kauf bis zu 56 dieser so genannten Slots pro Tag zusätzlich. Der Standort Heathrow gilt als wichtiges Sprungbrett für die Transatlantik-Routen. Neben IAG hatte auch die Fluglinie Virgin Atlantic des Milliardärs Richard Branson um BMI gebuhlt.
Die Lufthansa hofft nun, die Transaktion im ersten Quartal des neuen Jahres abschließen zu können. Die Genehmigung der Kartellbehörden steht aber noch aus. Beobachter gehen davon aus, dass die Aufsichtsbehörden einen besonderen Blick auf die Wettbewerbslage in Heathrow haben werden. Virgin-Eigner Branson hatte bereits gewarnt, dass IAG dort bereits sehr dominant sei. Am Donnerstag ließ Virgin mitteilen, man werde die Kartellbehörden auffordern, den Deal zwischen Lufthansa und IAG zu stoppen./she/jha/tw