ESSEN/HELSINKI/BRÜSSEL (dpa-AFX) - Neuer Anlauf im Ringen um die geplante Edelstahl-Ehe zwischen ThyssenKrupp und dem finnischen Konzern Outokumpu: Um die anhaltenden Bedenken der Wettbewerbshüter endlich zu zerstreuen, hat der finnische Konzern nun weitere Zugeständnisse gemacht. ThyssenKrupp und Outokumpu hatten die 2,7 Milliarden Euro schweren Übernahme der ThyssenKrupp-Tochter Inoxum bereits Anfang des Jahres bekanntgegeben. Der größte deutsche Stahlkonzern will durch das Geschäft seinen Umbau vorantreiben und den Schuldenberg verringern.
Um endlich grünes Licht von der EU-Kommission zu bekommen, stellen die Finnen nun auch das Edelstahlwerk von Inoxum im italienischen Terni zum Verkauf. Zudem könnten auch ausgewählte europäische Servicezentren verkauft werden, heiß es. Outokumpu-Chef Mika Seitovirta bekräftigte in einer Mitteilung vom Montag den Willen des finnischen Konzerns, an dem Geschäft festhalten zu wollen.
'Unser Bekenntnis zur Inoxum-Transaktion sowie deren strategische Bedeutung bleiben trotz neuer Forderungen seitens der EU-Kommission unverändert bestehen,' sagte der Unternehmenschef. Trotz der jetzt vorgeschlagenen Zugeständnisse erwartet er durch die Übernahme Kosteneinsparungen von rund 200 Millionen Euro pro Jahr. Auch ThyssenKrupp zeigte sich weiter zuversichtlich, das Geschäft noch in diesem Jahr abschließen zu können. 'Wir gehen davon aus, dass der eingereichte Vorschlag die Bedenken der EU-Kommission vollständig ausräumt', teilte der größte deutsche Stahlkonzern in Essen mit.
Die EU-Kommission hat sich bis 16. November eine Frist gesetzt, um über den Fall zu entscheiden. Für die obersten EU-Wettbewerbshüter steht dabei im Mittelpunkt, dass das neue Unternehmen keine beherrschende Marktposition erhält und andere Konkurrenten verdrängen kann. Zugeständnisse des Unternehmens erhöhen die Wahrscheinlichkeit für grünes Licht aus Brüssel.
In einem ersten Anlauf vor knapp zwei Wochen hatte Outokumpu bereits versucht, die Bedenken der EU unter anderem durch den geplanten Verkauf von schwedischen Schmelz- und Kaltwalzkapazitäten und von Teilen des europäischen Vertriebsnetzes auszuräumen. Die EU-Kommission habe das finnische Unternehmen jedoch darüber informiert, dass dieser Vorschlag möglicherweise nicht ausreichend sei, um das Geschäft zu genehmigen, teilte Outokumpu mit.
Die Finnen wollen mit Inoxum einen neuen Weltmarktführer im Edelstahlbereich mit rund 18.000 Mitarbeitern und einem Umsatz von mehr als elf Milliarden Euro schmieden. Outokumpu hatte angekündigt, 1500 Stellen streichen zu wollen, davon 850 Arbeitsplätze in Deutschland. ThyssenKrupp soll als Großaktionär an Outokumpu mit 29,9 Prozent beteiligt werden. Angesichts der schwachen Wirtschaftslage und hoher Überkapazitäten kämpfen die europäischen Edelstahlhersteller mit Verlusten./uta/zb/DP/zb
Um endlich grünes Licht von der EU-Kommission zu bekommen, stellen die Finnen nun auch das Edelstahlwerk von Inoxum im italienischen Terni zum Verkauf. Zudem könnten auch ausgewählte europäische Servicezentren verkauft werden, heiß es. Outokumpu-Chef Mika Seitovirta bekräftigte in einer Mitteilung vom Montag den Willen des finnischen Konzerns, an dem Geschäft festhalten zu wollen.
'Unser Bekenntnis zur Inoxum-Transaktion sowie deren strategische Bedeutung bleiben trotz neuer Forderungen seitens der EU-Kommission unverändert bestehen,' sagte der Unternehmenschef. Trotz der jetzt vorgeschlagenen Zugeständnisse erwartet er durch die Übernahme Kosteneinsparungen von rund 200 Millionen Euro pro Jahr. Auch ThyssenKrupp zeigte sich weiter zuversichtlich, das Geschäft noch in diesem Jahr abschließen zu können. 'Wir gehen davon aus, dass der eingereichte Vorschlag die Bedenken der EU-Kommission vollständig ausräumt', teilte der größte deutsche Stahlkonzern in Essen mit.
Die EU-Kommission hat sich bis 16. November eine Frist gesetzt, um über den Fall zu entscheiden. Für die obersten EU-Wettbewerbshüter steht dabei im Mittelpunkt, dass das neue Unternehmen keine beherrschende Marktposition erhält und andere Konkurrenten verdrängen kann. Zugeständnisse des Unternehmens erhöhen die Wahrscheinlichkeit für grünes Licht aus Brüssel.
In einem ersten Anlauf vor knapp zwei Wochen hatte Outokumpu bereits versucht, die Bedenken der EU unter anderem durch den geplanten Verkauf von schwedischen Schmelz- und Kaltwalzkapazitäten und von Teilen des europäischen Vertriebsnetzes auszuräumen. Die EU-Kommission habe das finnische Unternehmen jedoch darüber informiert, dass dieser Vorschlag möglicherweise nicht ausreichend sei, um das Geschäft zu genehmigen, teilte Outokumpu mit.
Die Finnen wollen mit Inoxum einen neuen Weltmarktführer im Edelstahlbereich mit rund 18.000 Mitarbeitern und einem Umsatz von mehr als elf Milliarden Euro schmieden. Outokumpu hatte angekündigt, 1500 Stellen streichen zu wollen, davon 850 Arbeitsplätze in Deutschland. ThyssenKrupp soll als Großaktionär an Outokumpu mit 29,9 Prozent beteiligt werden. Angesichts der schwachen Wirtschaftslage und hoher Überkapazitäten kämpfen die europäischen Edelstahlhersteller mit Verlusten./uta/zb/DP/zb