STUTTGART/EHINGEN (dpa-AFX) - Den Schlecker-Töchtern IhrPlatz und Schlecker XL droht nach den gescheiterten Verhandlungen zwischen Gläubigern und dem Münchner Investor Dubag das Aus. 'IhrPlatz ist zu klein, um alleine überlebensfähig zu sein. Eine Abwicklung halte ich für den wahrscheinlichsten Ausgang', sagte Thomas Roeb, Professor für Handelsbetriebslehre an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg am Sonntag der Nachrichtenagentur dpa. Damit wären auch die Schlecker-XL-Märkte am Ende, die Dubag mit hätte eingliedern wollen. Rund 5.000 Mitarbeiter könnten bald auf der Straße stehen.
Roeb geht davon aus, dass das Schicksal von IhrPlatz in ein bis zwei Monaten besiegelt sein wird. 'Die interessantesten Standorte gehen dann wahrscheinlich an die Marktführer Rossmann und dm', betonte Roeb. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Riesen Edeka und Rewe in letzter Minute doch noch für die insolvent Schlecker-Tochter interessieren, schätzte Roeb mit etwa zehn Prozent ein.
Der Münchner Investor Dubag wollte ursprünglich IhrPlatz und die XL-Märkte übernehmen und fortführen, indem er die XL-Filialen bei IhrPlatz eingliedert. Die Verhandlungen dazu scheiterten am Freitag.
Die Gründe für das Aus von IhrPlatz sind nach den Worten von Roeb vielschichtig, das Unterfangen sei aber von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen. 'Es gibt kein Beispiel in den letzten Jahren, dass ein so kleines Unternehmen überleben kann.' Vergleichbar große, wirtschaftlich aber besser aufgestellte Unternehmen wie Budnikowsky und Kloppenburg hätten es auch nicht geschafft, sagte Roeb.
Dubag habe diese Schwierigkeiten bei der Fortführung der Unternehmen unterschätzt. 'Zentrale Ansätze zur Lösung dieses strategischen Grundproblems waren im Vorfeld schon gescheitert. Dazu gehören Kooperationsversuche mit anderen Einzelhändlern wie Edeka.'
Schließlich sei Dubag nicht mehr in der Lage gewesen, dem größten Schlecker-Gläubiger Euler Hermes entgegen zu kommen. Ein kritischer Punkt waren die Warenwerte, die von beiden Seiten als unterschiedlich hoch eingeschätzt worden waren. 'Dubag hatte letztlich keinen Spielraum mehr', erklärte Roeb.
Unterdessen begann am Wochenende bei der insolventen Drogeriemarktkette Schlecker selbst der Ausverkauf. In den rund 2.800 Filialen in Deutschland gab es Preisnachlässe zwischen 30 und 50 Prozent. Die noch verbliebenen gut 13.000 Schlecker-Mitarbeiter sollen ihre Kündigung zum Monatsende bekommen. Insgesamt verlieren wegen der Insolvenz rund 25.000 Schlecker-Mitarbeiter ihren Job.
Die Gewerkschaft Verdi dementierte derweil einen Bericht des Nachrichtenmagazins 'Der Spiegel', nach dem gegen Anton Schlecker eine Klage wegen umstrittener Immobilienverkäufe geplant sei. 'Nach meiner Kenntnis ist eine Klage nicht in Vorbereitung und auch nicht geplant', sagte Sprecherin Christiane Scheller der Nachrichtenagentur dpa am Sonntag. Das Magazin hatte geschrieben, dass die Gewerkschaft 'fest entschlossen' sei, den Schlecker-Gründer zu verklagen, falls sich die Vorwürfe bestätigten.
Schlecker soll kurz vor der Insolvenz ein Zentrallager samt Grundstück in Österreich, die Österreich-Zentrale bei Linz sowie ein Logistikzentrum im österreichischen Pöchlarn an seine Kinder veräußert hatte. Durch den Verkauf sind die Immobilien nicht mehr Teil der Insolvenzmasse./avg/tat/DP/kja
Roeb geht davon aus, dass das Schicksal von IhrPlatz in ein bis zwei Monaten besiegelt sein wird. 'Die interessantesten Standorte gehen dann wahrscheinlich an die Marktführer Rossmann und dm', betonte Roeb. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Riesen Edeka und Rewe in letzter Minute doch noch für die insolvent Schlecker-Tochter interessieren, schätzte Roeb mit etwa zehn Prozent ein.
Der Münchner Investor Dubag wollte ursprünglich IhrPlatz und die XL-Märkte übernehmen und fortführen, indem er die XL-Filialen bei IhrPlatz eingliedert. Die Verhandlungen dazu scheiterten am Freitag.
Die Gründe für das Aus von IhrPlatz sind nach den Worten von Roeb vielschichtig, das Unterfangen sei aber von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen. 'Es gibt kein Beispiel in den letzten Jahren, dass ein so kleines Unternehmen überleben kann.' Vergleichbar große, wirtschaftlich aber besser aufgestellte Unternehmen wie Budnikowsky und Kloppenburg hätten es auch nicht geschafft, sagte Roeb.
Dubag habe diese Schwierigkeiten bei der Fortführung der Unternehmen unterschätzt. 'Zentrale Ansätze zur Lösung dieses strategischen Grundproblems waren im Vorfeld schon gescheitert. Dazu gehören Kooperationsversuche mit anderen Einzelhändlern wie Edeka.'
Schließlich sei Dubag nicht mehr in der Lage gewesen, dem größten Schlecker-Gläubiger Euler Hermes entgegen zu kommen. Ein kritischer Punkt waren die Warenwerte, die von beiden Seiten als unterschiedlich hoch eingeschätzt worden waren. 'Dubag hatte letztlich keinen Spielraum mehr', erklärte Roeb.
Unterdessen begann am Wochenende bei der insolventen Drogeriemarktkette Schlecker selbst der Ausverkauf. In den rund 2.800 Filialen in Deutschland gab es Preisnachlässe zwischen 30 und 50 Prozent. Die noch verbliebenen gut 13.000 Schlecker-Mitarbeiter sollen ihre Kündigung zum Monatsende bekommen. Insgesamt verlieren wegen der Insolvenz rund 25.000 Schlecker-Mitarbeiter ihren Job.
Die Gewerkschaft Verdi dementierte derweil einen Bericht des Nachrichtenmagazins 'Der Spiegel', nach dem gegen Anton Schlecker eine Klage wegen umstrittener Immobilienverkäufe geplant sei. 'Nach meiner Kenntnis ist eine Klage nicht in Vorbereitung und auch nicht geplant', sagte Sprecherin Christiane Scheller der Nachrichtenagentur dpa am Sonntag. Das Magazin hatte geschrieben, dass die Gewerkschaft 'fest entschlossen' sei, den Schlecker-Gründer zu verklagen, falls sich die Vorwürfe bestätigten.
Schlecker soll kurz vor der Insolvenz ein Zentrallager samt Grundstück in Österreich, die Österreich-Zentrale bei Linz sowie ein Logistikzentrum im österreichischen Pöchlarn an seine Kinder veräußert hatte. Durch den Verkauf sind die Immobilien nicht mehr Teil der Insolvenzmasse./avg/tat/DP/kja