WIESBADEN (dpa-AFX) - Mitten in der Euro-Schuldenkrise haben investitionsfreudige Verbraucher und Unternehmen der deutschen Wirtschaft noch einmal einen kräftigen Schub verliehen. Die deutsche Wirtschaft wuchs nach Angaben des Statistischen Bundesamtes vom Donnerstag im dritten Quartal um 0,5 Prozent zum Vorquartal. Das Bundesamt bestätigte damit vorläufige Zahlen von Mitte November. Von dpa-AFX befragte Experten hatten dies erwartet. Der Aufschwung der deutschen Wirtschaft habe sich nach dem starken Jahresbeginn weiter fortgesetzt und zuletzt wieder etwas mehr an Fahrt gewonnen, hieß es. Im Jahresvergleich legte die Wirtschaft den Angaben zufolge preisbereinigt wie erwartet um 2,5 Prozent zu.
Die positive Impulse für die deutsche Wirtschaft seien 'in erster Linie aus dem Inland' gekommen, hieß es weiter. Vor allem hätten die Deutschen in den Sommermonaten mehr konsumiert. Die privaten Haushalte gaben laut Bundesamt 0,8 Prozent mehr Geld aus als im zweiten Quartal. Außerdem sei in den Monaten Juli bis September deutlich mehr in Maschinen, Geräte und Fahrzeuge investiert wurden. Dagegen seien die Bauinvestitionen im dritten Quartal etwas zurückgegangen.
'Es wurde insbesondere mehr konsumiert, aber auch mehr investiert als im Vorquartal', teilten die Statistiker mit. Einen höheren realen Anstieg des privaten Konsums hatte es zuletzt im Frühjahr 2007 mit 1,1 Prozent gegeben. Volkswirte wiesen jedoch darauf hin, der aktuell hohe Wert sei zumindest teilweise als Gegenbewegung zum schwachen zweiten Quartal 2011 zu werten: Damals hatten sich die Verbraucher noch stärker von den Turbulenzen verunsichern lassen.
Auch die Konsumausgaben des Staates lagen im dritten Quartal um 0,6 Prozent über dem Vorquartal, vor allem wegen zunehmender Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen für eine alternde Bevölkerung. Zusätzlicher Schwung kam von den Unternehmen, die ihre Investitionen in Maschinen, Fahrzeuge und andere Ausrüstungen um 2,9 Prozent nach oben schraubten. Lediglich die Bauinvestitionen, die zu Jahresbeginn stark zugelegt hatten, gingen um 0,7 Prozent zurück.
Der Außenhandel, eine der Stützen der deutschen Wirtschaft, zeigte sich auch im dritten Quartal im Aufwärtstrend. Da Exporte (plus 2,5 Prozent) und Importe (plus 2,6 Prozent) in etwa gleich zulegten, hatte der Außenbeitrag - die Differenz aus Exporten und Importen - allerdings kaum Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum. Insgesamt nahm die deutsche Wirtschaft nach Plus 0,3 Prozent im zweiten Quartal wieder Fahrt auf. Ökonomen rechnen auf dieser Grundlage damit, dass Deutschland im Gesamtjahr 2011 noch ein Plus von 3,0 Prozent erreichen kann.
Allerdings: 'Die recht soliden Zahlen zum dritten Quartal sollten nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die konjunkturelle Lage in Deutschland zuletzt merklich verschlechtert hat', kommentierte die Commerzbank. Viele Industrieunternehmen verzeichnen sinkende Aufträge und drosseln die Produktion. Hauptgrund: Das für die Exportnation Deutschland so wichtige Auslandsgeschäft schwächelt zunehmend wegen der Schuldenkrise und der weltweiten Abkühlung der Konjunktur.
Für das vierte Quartal rechnen Ökonomen mit einem deutlichen Dämpfer für die Konjunktur. Für 2012 wird nach jüngsten Prognosen allenfalls ein Wirtschaftswachstum von 1,0 Prozent erwartet. 'Nach zwei sehr starken Jahren steht das deutsche Wirtschaftswachstum vor einem deutlichen Rückschlag', prognostizierte auch Norbert Irsch, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe. Wie es 2012 weitergehe, hänge entscheidend davon ab, ob 'in einem überschaubaren Zeitrahmen ein glaubwürdiger Ansatz zur Überwindung der Euro-Schuldenkrise' gefunden werde. Sollte das nicht bis 'spätestens zum kommenden Frühjahr' gelingen, werde eine Rezession auch in Deutschland wahrscheinlich, warnte Irsch./ben/DP/jkr
Die positive Impulse für die deutsche Wirtschaft seien 'in erster Linie aus dem Inland' gekommen, hieß es weiter. Vor allem hätten die Deutschen in den Sommermonaten mehr konsumiert. Die privaten Haushalte gaben laut Bundesamt 0,8 Prozent mehr Geld aus als im zweiten Quartal. Außerdem sei in den Monaten Juli bis September deutlich mehr in Maschinen, Geräte und Fahrzeuge investiert wurden. Dagegen seien die Bauinvestitionen im dritten Quartal etwas zurückgegangen.
'Es wurde insbesondere mehr konsumiert, aber auch mehr investiert als im Vorquartal', teilten die Statistiker mit. Einen höheren realen Anstieg des privaten Konsums hatte es zuletzt im Frühjahr 2007 mit 1,1 Prozent gegeben. Volkswirte wiesen jedoch darauf hin, der aktuell hohe Wert sei zumindest teilweise als Gegenbewegung zum schwachen zweiten Quartal 2011 zu werten: Damals hatten sich die Verbraucher noch stärker von den Turbulenzen verunsichern lassen.
Auch die Konsumausgaben des Staates lagen im dritten Quartal um 0,6 Prozent über dem Vorquartal, vor allem wegen zunehmender Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen für eine alternde Bevölkerung. Zusätzlicher Schwung kam von den Unternehmen, die ihre Investitionen in Maschinen, Fahrzeuge und andere Ausrüstungen um 2,9 Prozent nach oben schraubten. Lediglich die Bauinvestitionen, die zu Jahresbeginn stark zugelegt hatten, gingen um 0,7 Prozent zurück.
Der Außenhandel, eine der Stützen der deutschen Wirtschaft, zeigte sich auch im dritten Quartal im Aufwärtstrend. Da Exporte (plus 2,5 Prozent) und Importe (plus 2,6 Prozent) in etwa gleich zulegten, hatte der Außenbeitrag - die Differenz aus Exporten und Importen - allerdings kaum Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum. Insgesamt nahm die deutsche Wirtschaft nach Plus 0,3 Prozent im zweiten Quartal wieder Fahrt auf. Ökonomen rechnen auf dieser Grundlage damit, dass Deutschland im Gesamtjahr 2011 noch ein Plus von 3,0 Prozent erreichen kann.
Allerdings: 'Die recht soliden Zahlen zum dritten Quartal sollten nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die konjunkturelle Lage in Deutschland zuletzt merklich verschlechtert hat', kommentierte die Commerzbank. Viele Industrieunternehmen verzeichnen sinkende Aufträge und drosseln die Produktion. Hauptgrund: Das für die Exportnation Deutschland so wichtige Auslandsgeschäft schwächelt zunehmend wegen der Schuldenkrise und der weltweiten Abkühlung der Konjunktur.
Für das vierte Quartal rechnen Ökonomen mit einem deutlichen Dämpfer für die Konjunktur. Für 2012 wird nach jüngsten Prognosen allenfalls ein Wirtschaftswachstum von 1,0 Prozent erwartet. 'Nach zwei sehr starken Jahren steht das deutsche Wirtschaftswachstum vor einem deutlichen Rückschlag', prognostizierte auch Norbert Irsch, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe. Wie es 2012 weitergehe, hänge entscheidend davon ab, ob 'in einem überschaubaren Zeitrahmen ein glaubwürdiger Ansatz zur Überwindung der Euro-Schuldenkrise' gefunden werde. Sollte das nicht bis 'spätestens zum kommenden Frühjahr' gelingen, werde eine Rezession auch in Deutschland wahrscheinlich, warnte Irsch./ben/DP/jkr