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ROUNDUP: UPS greift Deutsche Post mit TNT-Übernahme an

Veröffentlicht am 19.03.2012, 13:22
ATLANTA/HOOFDDORP (dpa-AFX) - Der US-Paketdienst UPS greift die Deutsche Post DHL mit einer Milliardenübernahme auf ihrem Heimatmarkt an. Die Amerikaner mit den braunen Lieferwagen erhöhten ihre Offerte für den niederländischen Rivalen TNT Express <2TN.FSE> am Montag auf insgesamt 5,2 Milliarden Euro. Die TNT-Führung, die bisher skeptisch war, unterstützt das neue Angebot. Damit nahm UPS die erste Hürde für eine Übernahme, die den europäischen Paketmarkt aufwühlen dürfte. Allerdings müssen die Aktionäre und die Wettbewerbshüter dem Geschäft noch zustimmen.

An den Börsen wurde die Einigung mit Wohlwollen aufgenommen. Die Aktien von TNT Express legten bis zur Mittagszeit in Amsterdam um 1,04 Prozent auf 9,442 Euro zu. Die Papiere des TNT-Großaktionärs PostNL kletterten um 2,64 Prozent auf 4,79 Euro. Auch für die Aktien der Deutschen Post ging es in Frankfurt um 0,95 Prozent auf 14,285 Euro nach oben.

ERHÖHTES ANGEBOT

UPS will TNT Express komplett übernehmen. Knapp 30 Prozent der Anteile liegen derzeit noch bei dem niederländischen Briefzusteller PostNL. TNT Express war erst 2011 nach der Aufspaltung von TNT in die Express- und Briefsparte entstanden. PostNL hat zugesagt, seine Anteile den Amerikanern anzudienen. UPS bietet nun 9,50 Euro je Aktie. Im Februar hatte die Offerte noch bei 9 Euro gelegen. Dieses Angebot hatte die TNT-Führungsspitze damals abgelehnt.

Jetzt scheint der Widerstand gebrochen. Sollte die Übernahme gelingen, würden die Amerikaner in Europa im Paketbereich zum bisherigen Platzhirschen, der Deutsche-Post-Sparte DHL Express, aufschließen. Nach Daten des Branchenverbands Transport Intelligence kam DHL nach zuletzt verfügbaren Daten aus dem Jahr 2010 im europäischen Expressmarkt auf einen Marktanteil von 17,6 Prozent. TNT Express kam auf 9,6 Prozent und UPS auf 7,7 Prozent.

KARTELLRECHTLICHE PRÜFUNG

Die Deutsche Post reagierte gelassen auf die Neuigkeiten. Schon Anfang März hatte Post-Chef Frank Appel wettbewerbsrechtliche Bedenken angemeldet. 'Wir sind gespannt auf die Reaktion der internationalen Kartellbehörden, sollte eine Kombination der beiden Unternehmen wirklich zustandekommen', sagte er bei der Bilanzvorlage. Die Post wolle sich auf Wachstum aus eigener Kraft konzentrieren. Ein Post-Sprecher bekräftigte am Montag die Aussagen. Die europäischen Wettbewerbshüter wollten die Übernahmepläne noch nicht kommentieren. Es liege noch keine Anmeldung zur Genehmigung vor, hieß es in Brüssel.

HALBE MILLIARDE EINSPAREN

Für UPS wäre es die größte Übernahme seit der Unternehmensgründung im Jahr 1907. In Deutschland sind die Amerikaner seit 1976 vertreten. Den niederländischen Konkurrenten TNT umwirbt das Unternehmen schon seit mehreren Jahren. Mit der Abspaltung von der Briefsparte hatten die Niederländer ein Hindernis für einen Zusammenschluss mit dem Amerikanern beseitigt.

Die UPS-Führung verspricht sich von dem Zusammenschluss mit der defizitären TNT neben dem Wachstum auch mächtige Einsparungen: Die Synergien sollen 400 bis 550 Millionen Euro pro Jahr erreichen. Die Übernahme soll den Gewinn der UPS-Aktie bereits im ersten Jahr steigern.



DEFIZITÄRE NIEDERLÄNDER

TNT Express kämpfte zuletzt mit Problemen und Verlusten. Der Aktienkurs sank seit der Abspaltung im vergangenen Jahr deutlich. Aus diesem Grund hatte es unter den Investoren zuletzt immer wieder Rufe nach einem größeren Partner gegeben. Im abgelaufenen Jahr steigerte TNT Express den Umsatz zwar um rund drei Prozent auf 7,2 Milliarden Euro, rutschte allerdings unter dem Strich mit 270 Millionen Euro tief in die Verlustzone.

UPS lieferte dagegen Rekordzahlen ab. Der Umsatz stieg 2011 um rund sieben Prozent auf 53 Milliarden US-Dollar (40 Milliarden Euro), der Gewinn legte um 14 Prozent auf 3,8 Milliarden Dollar zu. Die Amerikaner erwirtschaften den Großteil der Gewinne in den Vereinigten Staaten - gegen harte Konkurrenz wie FedEx ./stw/zb/mt/jha/wiz

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