ATHEN (dpa-AFX) - Paris und Athen wollen bei der Überwindung der griechischen Finanzkrise durch Reformen ebenso zusammenarbeiten wie beim Einsatz gegen den Terrorismus und in der Flüchtlingskrise. Dies haben der französische Premierminister Manuel Valls und der griechische Regierungschef Alexis Tsipras am Freitag in Athen vereinbart. "Jetzt muss man in Griechenland investieren", sagte Valls.
Tsipras bedankte sich für Frankreichs Hilfe in schwierigen Zeiten. Er versprach, seine Regierung werde künftig die Steuerhinterziehung bekämpfen und stabile Bedingungen für Investoren schaffen. In diesem Bereich der Reformen könne Frankreich Griechenland helfen. "Dazu haben wir einen Fahrplan unterzeichnet. Dieser setzt unsere strategische Kooperation fort", sagte Tsipras.
Griechenland habe nach der Annahme des Sparprogramms eine neue Seite aufgeschlagen. Die Griechen können nun mit Optimismus in die Zukunft schauen, meinte Valls seinerseits.
In Zusammenhang mit der Flüchtlingskrise müssen nach den Worten des französischen Premiers alle Seiten - die Europäer und die Türkei - ihre Versprechen im Rahmen des EU-Türkei-Flüchtlingspaktes einhalten.
Genaue Investitionspläne Frankreichs sollten zu einem späteren Zeitpunkt bei einem Besuch einer großen Unternehmerdelegation im Herbst definiert werden, teilte Valls mit.
Tsipras hob hervor, dass Frankreich die meisten Flüchtlingen aus Griechenland aufgenommen habe. Dafür sei Athen dankbar, hieß es. Valls reiste anschließend aus Athen ab. Er wollte so schnell wie möglich wegen der Überschwemmungen in Frankreich zurück nach Paris, hieß es aus diplomatischen Quellen.