MADRID (dpa-AFX) - Die Verhandlungen über die strittige Finanzierung für den Ausbau des Panamakanals sind vorerst gescheitert. Das internationale Firmenkonsortium GUPC beschuldigte den Kanalbetreiber ACP, die Gespräche abgebrochen zu haben. Dies geht aus einer Mitteilung hervor, die der spanische Baukonzern Sacyr am Mittwoch der Madrider Börsenaufsicht (CNMV) vorlegte.
Nach Angaben von GUPC sind bislang Zusatzkosten von 1,6 Milliarden US-Dollar (1,2 Mrd Euro) aufgelaufen. Die Gruppe hatte gedroht, die Arbeiten einzustellen, sollte ACP die Mehrkosten nicht übernehmen.
GUPC habe dem Kanalbetreiber in einem 'letzten Angebot' vorgeschlagen, die zusätzlichen Kosten zu jeweils 50 Prozent zu teilen, sagte Sacyr-Präsident Manuel Manrique. Der Betreiber habe den Vorschlag abgelehnt. 'Mehr kann GUPC nicht tun', sagte der Konzernchef.
Der Panamakanal wird derzeit für eine neue Generation von Frachtschiffen ausgebaut. Das Projekt soll 2015 abgeschlossen werden. Wegen des Finanzierungsstreits gehen die Bauarbeiten derzeit aber kaum voran.
In der Nacht zu Mittwoch war die Frist verstrichen, die beide Seiten sich zu einer Einigung gesetzt hatten. Neben Sacyr gehören dem Konsortium Unternehmen aus Italien, Belgien und Panama an. Der Zusammenschluss werde weiterhin nach einer Lösung in der Finanzfrage suchen, heißt es in der Mitteilung. ACP wollte sich im Laufe des Mittwochs (Ortszeit) äußern.
GUPC betonte, durch den Abbruch der Verhandlungen seien 10 000 Arbeitsplätze akut in Gefahr. Zudem drohe Panama und ACP ein jahrelanger Rechtsstreit vor den Gerichten.