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ROUNDUP/Bewegung bei Q-Cells: Minderheits-Gläubiger gegen Insolvenz

Veröffentlicht am 02.04.2012, 14:18
Aktualisiert 02.04.2012, 14:20
BITTERFELD-WOLFEN/DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Im Tauziehen um die Rettung des Solarkonzerns Q-Cells zeigen sich die Minderheits-Gläubiger offen für Verhandlungen. 'Wir sind gesprächsbereit', sagte Rechtsanwalt Peter Dreier am Montag der Nachrichtenagentur dpa. 'Unser Interesse ist nicht die Insolvenz.' Nun sei der Vorstand des Unternehmens gefordert. Q-Cells beschäftigte zuletzt fast 2200 Mitarbeiter, viele davon in der früheren Braunkohle-Region Bitterfeld.

Q-Cells hatte vergangene Woche erklärt, das Sanierungskonzept sei gescheitert, weil Minderheits-Gläubiger mit Klagen gegen das Konzept vor Gericht voraussichtlich Recht bekommen würden. Der Sanierungsplan sah vor, dass die Gläubiger zu Haupteigentümern werden. Allerdings wehren sich kleinere Gläubiger, die Schätzungen zufolge zusammen den vergleichsweise geringen Betrag von einigen Millionen Euro in die Firma gesteckt haben, gegen dieses Konzept und pochen auf Auszahlung einer Anleihe. Die Aktie setzte am Montag ihren Sturzflug fort und gab weitere gut 17 Prozent auf ein historisches Tief von 0,175 Euro nach.

KEIN KOMMENTAR VOM UNTERNEHMEN

Das Unternehmen erklärte, derzeit würden Alternativen zum ursprünglichen Sanierungskonzept geprüft. Berichte, wonach der Konzern noch diese Woche einen Insolvenzantrag stellen könnte, wollte eine Sprecherin weiterhin nicht kommentieren. Auch lagen zunächst keine verlässlichen Angaben vor, wie mögliche Alternativen aussehen könnten. Vergangenes Jahr hatte Q-Cells einen Verlust von 846 Millionen Euro ausgewiesen, der Umsatz war um ein Viertel auf rund eine Milliarde Euro eingebrochen.

Nach Solarhybrid, Solar Millennium und Solon wäre eine Insolvenz von Q-Cells die vierte größere Pleite in der deutschen Solarbranche. Die Unternehmen leiden unter einem großen Preisverfall, der auch auf starke Konkurrenz aus China zurückgeht.

GLÄUBIGER FORDERN BEWEGUNG VOM VORSTAND

Bislang gebe es keine Verhandlungen zwischen dem Solarkonzern und den von ihm vertretenen Minderheits-Gläubigern, sagte Anwalt Dreier. Wenn das Unternehmen und die Hauptgläubiger - bei denen es sich um große institutionelle Investoren handelt - von ihrem Plan überzeugt seien, müsse der Vorstand sich nun bewegen. Q-Cells habe 180 Millionen Euro in der Kasse. 'Das Geld ist da', sagte Dreier.

Ein Insolvenzverfahren sei viel teurer, als die Auszahlung der Minderheits-Gläubiger. Er schätzte, dass die kleineren Gläubiger zusammen weniger als zehn Millionen Euro einer ersten Anleihe halten. 'Ich denke, man hätte hier eine Chance', sagte Dreier. 'Ich gehe nicht davon aus, dass eine Insolvenz erforderlich ist.'

GEWERKSCHAFT HOFFT

Sollten die kleineren Gläubiger ausgezahlt werden, müssten die größeren Gläubiger allerdings weitere Abstriche machen. Zu den großen Geldgebern liegen kaum Informationen vor. Nach Angaben von Dreier soll es sich unter anderem um einen Hedgefonds handeln.

Unterdessen hofft die Gewerkschaft IG BCE, dass das Unternehmen auch im Fall einer Pleite weitergeführt werden kann. 'Selbst eine Insolvenz heißt nicht zwangsläufig, dass Arbeitsplätze in Größenordnungen verloren gehen', sagte die Vize-Bezirksleiterin Sylke Teichfuß. Sie wisse nicht, was noch möglich ist. 'Wir haben noch keine Informationen, wie es weitergeht.' Teichfuß betonte, Deutschland habe sich zur Energiewende bekannt und wolle auf Atomkraft verzichten. Daher seien Firmen im Bereich Erneuerbare Energien notwendig. 'Ich denke, dass Q-Cells Zukunft hat.'/rgo/DP/enl

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