BERLIN (dpa-AFX) - Transparency International vermisst in den Nachhaltigkeitsberichten deutscher Großunternehmen oftmals Angaben zur Lobbyarbeit und Korruptionsbekämpfung. Die Antikorruptionsorganisation hatte 21 Berichte untersucht, die eigentlich den höchsten internationalen Standards genügen sollten. Tatsächlich hätten sich aber gravierende Lücken gezeigt, sagte die Vorsitzende von Transparency Deutschland, Edda Müller, am Mittwoch in Berlin.
'Es besteht die Neigung dazu, die Formschönheit des Berichts und die allgemeine Darstellung in den Vordergrund zu rücken', stellte sie fest. In Bezug auf die Lobbyarbeit der Unternehmen und ihre Bemühungen gegen Korruption erfahre man in den Nachhaltigkeitsberichten jedoch wenig. Nur eines der 21 Unternehmen, die Essener Evonik Industries AG, habe die Anforderungen erfüllt, die die Richtlinien der Global Reporting Initiative (GRI) zum Aspekt Korruption vorsehen. Die gemeinnützige Stiftung GRI entwickelt Berichtsstandards für Organisationen.
Müller nannte es problematisch, dass die GRI die Firmenberichte nur stichprobenartig prüfe, zugleich aber Gütesiegel für die Nachhaltigkeitsberichte vergebe. Transparency fordert zudem, die Kriterien zu schärfen. So sollten die Unternehmen stets die Zahl der Korruptionsfälle veröffentlichen. Über Zahlungen an politische Parteien sollte verbindlich berichtet und Lobbyaktivitäten offengelegt werden, sagte Müller./brd/DP/jha
'Es besteht die Neigung dazu, die Formschönheit des Berichts und die allgemeine Darstellung in den Vordergrund zu rücken', stellte sie fest. In Bezug auf die Lobbyarbeit der Unternehmen und ihre Bemühungen gegen Korruption erfahre man in den Nachhaltigkeitsberichten jedoch wenig. Nur eines der 21 Unternehmen, die Essener Evonik Industries AG, habe die Anforderungen erfüllt, die die Richtlinien der Global Reporting Initiative (GRI) zum Aspekt Korruption vorsehen. Die gemeinnützige Stiftung GRI entwickelt Berichtsstandards für Organisationen.
Müller nannte es problematisch, dass die GRI die Firmenberichte nur stichprobenartig prüfe, zugleich aber Gütesiegel für die Nachhaltigkeitsberichte vergebe. Transparency fordert zudem, die Kriterien zu schärfen. So sollten die Unternehmen stets die Zahl der Korruptionsfälle veröffentlichen. Über Zahlungen an politische Parteien sollte verbindlich berichtet und Lobbyaktivitäten offengelegt werden, sagte Müller./brd/DP/jha