Schweizer Börse - technische Erholung erwartet

Zürich, 07. Okt (Reuters) - Die Schweizer Börse dürfte am Dienstag etwas höher einsetzen. Händler erwarteten nach den massiven Verlusten vom Vortag eine technische Erholung. Wie stark diese ausfällt, ist aber ungewiss. "Wir werden uns erholen, damit wir nachher noch weiter fallen können", sagte ein Händler.

Am Umfeld habe sich nichts geändert. Noch immer beschäftigten die Finanzkrise und Rezessionsängste die Marktteilnehmer. "Aber nach den Übertreibungen vom Montag haben wir schon etwas zu gut", sagte ein anderer Händler. Darauf deuteten auch die weltweit gehandelten Aktien-Futures hin. Auch in Europa zogen die Futures-Kurse vorbörslich etwas an.

Die Bank Clariden Leu berechnete den vorbörslichen SMI um 08.15 Uhr um 55 Punkte höher auf 6513 Punkten. Am Vortag hatte der Leitindex SMI<.SSMI> 6,1 Prozent verloren.

Händler wollten weitergehende Massnahmen der Zentralbanken nicht aussschliessen. So hat die australische Nationalbank den Leitzins unerwartet stark um einen vollen Punkt gesenkt. "Und wenn wir die Geldmarkt-Futures ansehen, so ist auch bei uns schon ein Zinsschritt um 25 Basispunkte im Dezember und ein weiterer im März eingepreist", sagte ein Händler.

Doch ob dies genügt, um das Vertrauen der Marktteilnehmer und vor allem der Banken untereinander wieder herzustellen, bezweifelten Händler.

Der Kurs der Aktien, die am Vortag massiv unter Druck geraten waren, wurden vorbörslich um ein bis zwei Prozent höher gestellt. Dazu zählten vor allem die Titel von Banken und Versicherungen.

Möglicherweise erhalte der Novartis-Kurs zusätzliche Unterstützung durch die guten Neuigkeiten über das in der Entwicklung befindliche Medikament NVA237. Dieses hat sich in einer klinischen Phase-II-Studie als wirksam, sicher und gut verträglich erwiesen. Das zum Einsatz bei chronischer obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) gedachte Medikament habe zu einer nachhaltigen Erweiterung der Bronchien geführt, die mit der des Pfizer-Mittels Spiriva vergleichbar sei.

Der Schraubenhändler Bossard hat den Gewinn im zweiten Tertial 2008 zwar um 17 Prozent auf den Rekordwert von 11,3 Millionen sfr gesteigert. Der Umsatz sank dagegen um 8,5 Prozent auf 186 Millionen sfr. Angesichts der unsicheren konjunkturellen Entwicklung senkte Bossard die Umsatzprognose. Statt einem Wachstum von fünf Prozent in Lokalwährungen rechnet das Unternehmen im Gesamtjahr nun mit einem Umsatz im Rahmes des Vorjahres. Beim Betriebs- und beim Reingewinn will Bossard die Rekordwerte des Vorjahres übertreffen.

(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Oliver Hirt)