Schweizer Börse dank defensiven Werten fester

Zürich, 07. Okt (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am Dienstagmittag in die Gewinnzone gedreht. Vor allem die steigenden Kurse der Börsenschwergewichte aus dem Pharma- und Nahrungsmittelwerte sorgten für eine Erholung. Händler beschrieben die Stimmung aber weiterhin als sehr nervös.

Der SMI<.SSMI> notierte nach seinem sechs Prozent-Sturz vom Vortag ein Prozent höher auf 6523 Zählern. Der breite SPI<.SSHI> stieg um 0,65 Prozent auf 5404 Punkte.

Manche Händler hofften auf eine konzertierte Zinssenkung, nachdem die australische Notenbank die Zinsen gleich um einen vollen Punkt heruntergenommen hatte. Andere bezweifelten, ob dies wirklich zur erhofften Beruhigung beitragen würde. Dennoch preiste der Geldmarkt Zinssenkungen von jeweils 25 Basispunkten im Dezember und 25 im März ein.

Weiter unter Druck standen die Aktien der Banken. Neuerliche Hiobsbotschaften aus der Branche sorgten für Unruhe. So verstaatlichte Island einige seiner Banken und in England sorgte ein BBC-Bericht für massive Kurseinbrüche der Bankaktien. BBC hatte berichtet, Barclays sei eine von drei Banken, die um Unterstützung angefragt hätten. Der Bericht löste Spekulationen aus, welche anderen Banken gemeint sein könnten. Darauf sackten auch die Papiere von HBOS, LLooyds und RBS massiv ab. In der folge sackten auch die Aktien von Credit Suisse und UBS deutlich. Sie konnten die Verluste aber zu einem Grossteil aufholen und lagen zuletzt noch um 0,5 Prozent im Minus.

Höhere Kurse verbuchten dagegen die beiden Pharmawerte Roche und Novartis, die rund zwei Prozent anzogen. "Qualität ist alles", sagte ein Händler.

Die Versicherungen gaben ihre Eröffnungsgewinne wieder ab und verbuchten erneut kräftige Verluste.

Die Industrietitel wie ABB, Adecco, Sulzer oder Holcim, bei denen Rezessionsängste schon am Vortag starke Verluste verursacht hatten, gaben weiter nach.

(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Oliver Hirt)