Zürich, 15. Jan (Reuters) - Die Schweizer Börse dürfte am
Donnerstag etwas schwächer beginnen. Dabei dürften die Kurse
aber nicht zu stark nachgeben, sagten Händler. Die Vorgaben aus
den USA dürften wohl zu einem grossen Teil bereits eingepreist
worden sein. Wie die Wall Street hatte auch die Schweizer Börse
rund drei Prozent verloren. "Und in Asien haben sie wohl mehr
diese Bewegung nachgeholt", sagte ein Händler.
Die Bank Clariden Leu berechnete den SMI vorbörslich
um 25 Punkte tiefer auf 5353 Punkten. Der März-Kontrakt des
SMI-Future sank 28 Zähler auf 5277 Punkte.
Der Verlauf dürfte dann vor allem davon abhängen, wie die
Europäische Zentralbank EZB entscheidet. Allgemein wird
erwartet, das die EZB den Leitzins um 50 Basispunkte senken
könnte.
Später dürften dann auch vom Ergebnis der US-Grossbank JP
Morgan Impulse ausgehen. Sie hat die Veröffentlichung
ihres Ergebnisses auf heute Donnerstag vorgezogen.
"Die Banken sind schon unsere Sorgenkinder. Das unerwartet
schlechte Abschneiden der Deutschen Bank hat wieder
neue Ängste ausgelöst und das hat sich weltweit in den Kursen
der Finanzhäuser niedergeschlagen", sagte ein Händler. Am
Freitag steht dann noch der Abschluss der Citigroup auf dem
Programm.
Dass auch die reale Wirtschaft weiter ins Trudeln
gerät, zeigt sich zunehmend bei den einzelnen Unternehmen.
Verschiedene grössere und kleinere Firmen haben Massnahmen
angekündigt.
Der Maschinenbauer Sulzer hat den Auftragseingang
2008 zwar um 1,5 Prozent auf 4,12 Milliarden sfr gesteigert.
Doch dies lag am unteren Ende der Analysten-Erwartungen. Für
2009 erwartet das Unternehmen im Vergleich zum Gesamtjahr 2008
einen tieferen Auftragseingang.
Besser abgeschnitten hat der Warenprüf- und
Inspektionskonzern SGS . Der Gewinn stieg 2008 aufgrund
von Sonderfaktoren ein um 38,4 Prozent auf 692 Millionen sfr.
Die Dividende soll nach weiteren Angaben der Firma vom
Donnerstag auf 50 Franken je Aktie von 35 Franken im Vorjahr
erhöht werden. Und es wurde ein Aktienrückkaufprogramm über 250
Millionen sfr angekündigt.
Der Zementkonzern Holcim stellt für 2009 tiefere
Investitionen in Aussicht. Die Expansions-Investitionen dürften
auf 2,5 Milliarden sfr von 3,5 Milliarden in 2008 sinken.
Eine positive Studie über den Nahrungsmittelsektor einer
US-Bank dürfte dem Nahrungsmittelsektor Auftrieb verleihen.
Goldman Sachs hat Nestle mit einem Kursziel von 45
sfr zum Kauf empfohlen und die Aktie in die "Conviction Buy
List" aufgenommen.
In diesem Zusammenhang seien nach dem starken Kurszerfall im
Vorjahr auch die Titel des Schokoladeherstellers Lindt &
Sprüngli, der seinen Abschluss kommende Woche
präsentiert, wieder interessant und attraktiv. "Die Aktie
notiert so tief wie seit zehn Jahren nicht mehr", sagte ein
Händler.
Nach Börsenschluss wird auch Genentech, die die
US-Tochter des Pharmakonzerns Roche seinen Abschluss
präsentieren. Neben den Zahlen erhofften sich die Anleger auch
Aufschluss darüber, wie es mit der von Roche geplanten
Vollübernahme weitergeht.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von )