Zürich, 16. Jan (Reuters) - Die Schweizer Börse dürfte am
Freitag zu einer Erholung ansetzten und etwas fester starten.
Händler verwiesen auf die Entwicklung in den USA, wo die
Hoffnung auf neue staatliche Konjunkturmassnahmen die
Aktienmärkte am Donnerstag aus ihrem Tief gezogen hat und in die
Gewinnzone hievte. Davon stimuliert legten auch die Börsen in
Asien zu.
Die Bank Clariden Leu berechnete den SMI vorbörslich
72 Zähler höher mit 5453 Punkten. Der März-Kontrakt des
SMI-Future legte 77 Zähler auf 5397 Punkte zu.
Über den Tagesverlauf dürften der kleine Eurex-Verfall , der
Quartalsbericht der US-Grossbank Citigroup , über deren
Zukunft sich die Anleger Sorgen machten, entscheiden. Konkurrent
Bank of America greift die US-Regierung erneut unter die
Arme; sie erhält eine Finanzspritze über 20 Milliarden Dollar
und Garantien über Wertpapierverluste über 118 Milliarden
Dollar, um die Übernahme von Merrill Lynch besser zu verkraften.
Vorbörslich legten die Aktien der Grossbanken Credit Suisse
und UBS knapp zwei Prozent zu. Das Mitte
September erlassene Verbot von Leerverkäufen in Schweizer
Finanzaktien ist wieder aufgehoben.
Nicht ganz zu überzeugen vermochte Roches
US-Tochter Genentech . Der Gewinn je Aktie lag mit 95
Cent etwas unter den von den Analysten erwarteten 96 Cent. Für
2009 rechnet Genentech mit einem Gewinn von 3,55 bis 3,90 Dollar
je Aktie, während Analysten 3,92 Dollar je Aktie erwarten. Die
Genentech-Aktien fielen nachbörslich 0,7 Prozent.
Eine Reihe kleinerer Unternehmen wartete mit negativen
Neuigkeiten auf. Der Zahnimplantate-Hersteller Straumann
etwa wird wegen Abschreibungen sein Gewinnziel 2008
verfehlen, will aber trotzdem eine Dividende zahlen. Straumann
baut nun rund drei Prozent der Mitarbeiter ab und geht davon
aus, dass der Markt 2009 nicht wachsen wird.
Der Vakuumspezialist Inficon hat die
Umsatzerwartung 2008 gesenkt und rechnet mit einem
Betriebsgewinn auf Vorjahreshöhe. Stellen werden gestrichen und
Kurzarbeit eingeführt.
Auch der Maschinenbauer Mikron will Stellen
abbauen, nachdem die Bestellungen um ein Viertel eingebrochen
sind.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)