Zürich, 07. Apr (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Dienstag leicht fester in den Handel eingesetzt. Gestützt wurde
der SMI massgeblich durch ein neuerliches Kaufinteresse für
defensiven Titel. Zu den Verlierern gehörten dagegen erneut die
Aktien von Banken und Versicherern.
Der SMI<.SSMI> stand nach gut einer Dreiviertelstunde 0,2
Prozent höher auf 5011 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> konnte 0,4
Prozent auf 4239 Zähler zulegen.
Momentan gäbe es nicht viel Neues von Unternehmensseite, das
neue Kaufimpulse auslösen könnte, erklärte ein Händler. "Ich
erwarte nach den Verlusten des Vortages eine Erholung bei tiefen
Volumen", sagte ein anderer. Die Investoren warteten auf die mit
dem Aluminium-Konzern Alcoa heute einsetzende
US-Berichterstattungssaison, sagte er. Gefragt seien nach den
Verlusten vom Freitag die defensiven Titel. Hier sei so etwas
wie eine Normalisierung eingekehrt, sagte er. So konnten sowohl
Novartis, Roche und Nestle rund ein
Prozent zulegen.
Finanztitel standen dagegen weiterhin unter Druck.
Insbesondere die Titel der Grossbank UBS und des
Versicherungskonzerns Zurich büssten nochmals fast fünf
Prozent ein. Leicht tiefer standen auch Baloise und
Swiss Life. Am Vortag hatten UBS und Swiss Re bereits
um die fünf Prozent verloren und damit den Gesamtmarkt ins Minus
gezogen. Viele Anleger gehen Händlern zufolge aber davon aus,
dass die Finanzkrise noch nicht überwunden ist. So könnte das
Volumen an Schrott-Papieren in den Bilanzen von Banken und
Versicherungen einem Zeitungsbericht zufolge auf vier Billionen
Dollar angeschwollen sein.
Gleichzeitig unternehmen Regierungen weltweit weitere
Schritte, um die Konjunktur anzukurbeln. Dieser Trend kommt
insbesondere den Aktien der grossen Infrastruktur-Anbieter wie
dem Elektrotechnikkonzern ABB zugute, die nochmals gut
ein Prozent zulegen konnten. ABB hatte am Dienstag einen
neuerlichen Auftrag aus Kuwait über 24 Millionen Dollar
bekanntgegeben.
Unter Druck standen dagegen die Papiere des Konkurrenten
Sulzer, nach dem das Eidgenössische Finanzdepartment
bekanntgegeben hatte, gegen die beiden Österreichischen
Investoren Ronny Pecik und Georg Stumpf, so wie gegen
Grossaktionär Viktor Vekselberg, ein Verfahren wegen des
Verdachts auf Verletzung der Meldepflicht einleiten zu wollen.
Zu den Gewinnern zählten die Papiere des Verlags Orell
Füssli. Diese standen zuletzt 3,7 Prozent höher. Das
Unternehmen hat 2008 den Reingewinn aufgrund von
Unternehmensverkäufen fast verdoppelt.
(Reporter: Andrew Thompson)