Schweizer Börse freundlich gesehen - Lonza im Fokus

Zürich, 27. Jan (Reuters) - Die Schweizer Börse dürfte am Dienstag freundlich beginnen. Händler hofften, dass sich im Fahrwasser der Kursgewinne an den Börsen der USA und Japan der Aufwärtstrend noch etwas fortsetzen könnte. "Allzu viel darf man aber nicht erwarten, denn in den USA schmolzen nach Börsenschluss bei uns die Gewinne zu einem guten Teil wieder ab", sagte ein Händler.

Die Bank Clariden Leu berechnete den SMI vorbörslich um 26 Punkte höher auf 5442 Punkten. Der März-Kontrakt des SMI-Futures stieg 21 Zähler auf 5381 Punkte.

Da heute Dienstag das zweitägige Treffen des Offenmarktausschusses der US-Notenbank Fed beginnt, könnten sich die Aktivitäten auf einem tieferen Niveau bewegen als üblich. "Man erwartet zwar keine Zinssenkung mehr, aber die Fed könnte Angaben zu weiteren Möglichkeiten bekanntgeben", sagte ein Händler. Im Zentrum des Interesses stehen die Aktien der Unternehmen, die Auskunft über ihren Geschäftsgang gegeben haben. Dazu zählt vor allem der Pharmaauftragshersteller Lonza . Der Reingewinn stieg 2008 dank Sonderfaktoren um 39,2 Prozent auf 419 Millionen sfr. Damit übertraf Lonza die Markterwartungen von durchschnittlich 403 Millionen sfr deutlich.

Der Chemiekonzern Clariant legte vorzeitig Eckdaten zum vergangenen Geschäftsjahr vor. Demnach sank der Umsatz um fünf Prozent auf 8,1 Milliarden sfr. Betriebsgewinn und Cashflow seien im Rahmen der Prognosen ausgefallen. Es sollen weitere 1000 Stellen gestrichen werden. Zudem kommt es zu einem Impairement von 180 Millionen sfr und auf eine Dividende solle verzichtet werden.

"So wie sich die Aktien entwickelt haben, kommt dieser neue Tiefschlag nicht unerwartet. Es würde mich daher nicht wundern, wenn der Titel daher steigt", sagte ein Händler.

Unterschiedlich fielen die Ergebnisse der kleineren Unternehmen aus. So liegt der Umsatz des Schraubenhändlers Bossard leicht unter dem Konsens. Aber die Gruppe erwartet für 2008 einen Gewinn leicht über dem Vorjahr.

Der Bauzulieferer Arbonia Forster hat die Umsatzprognosen getroffen. Der Betriebsgewinn 2008 dürfte leicht unter Vorjahr ausfallen, hiess es.

Die Ziele übertroffen hat laut Händlern auch der Kunststoffspezialist Gurit . Der Umsatz legte auf 455 von 411 Millionen sfr zu.

Und der grösste Schweizer Baukonzern Implenia sieht sich auf Kurs. Der Umsatz belief sich mit 2,3 Milliarden auf Vorjahreshöhe. Für 2009 gibt sich Implenia wegen des Auftragsbestands zuversichtlich.

(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Andrew Thompson)